Ramboll unterstützt die EU-Kommission beim PRIME-Benchmarking-Bericht

Zum achten Mal in Folge wurde Ramboll von der Europäischen Kommission beauftragt, die Erstellung des PRIME-Benchmarking-Berichts zu unterstützen – einer wichtigen Grundlage zur Bewertung und Weiterentwicklung der Leistungen des europäischen Eisenbahnsektors. Der jährliche Bericht bietet eine detaillierte Analyse und wertvolle Einblicke in Sicherheit, Leistung, Einnahmen und Ausgaben von 22 europäischen Eisenbahninfrastrukturbetreibern für den Zeitraum 2019 bis 2023.

Auswirkungen von Krisen auf den Bahnsektor

Der Bericht für das Jahr 2025 enthält umfassende Daten und einige wichtige Erkenntnisse aus einer besonders dynamischen und folgenreichen Zeit für den europäischen Eisenbahnsektor. Er zeigt auf, wie der Sektor und seine entscheidende Rolle für die europäische Mobilität auf wichtige Ereignisse wie den Ausbruch und die Erholung von der COVID-19-Pandemie sowie den Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 reagiert hat. In Verbindung mit wirtschaftlichen Herausforderungen wie steigenden Inflationsraten hatten diese Ereignisse tiefgreifende Auswirkungen auf den Bahnsektor.

Nach der Aufhebung der meisten Reisebeschränkungen erreichte die Zugaktivität 2022 fast wieder das Niveau von vor der Pandemie, wobei einige Infrastrukturbetreiber sogar die Zahlen von 2019 übertrafen. Die Fahrgastzahlen haben sich jedoch aufgrund von Faktoren wie Homeoffice und anhaltenden gesundheitlichen Bedenken noch nicht vollständig erholt.

Der Güterzugverkehr zeigte sich während der Pandemie insgesamt widerstandsfähig, verzeichnete jedoch in den baltischen Staaten erhebliche Rückgänge: Litauens LTGI und Estlands EVR meldeten Rückgänge von 66 % bzw. 44 %. Diese Situation wurde durch die geopolitischen Spannungen infolge des Einmarsches Russlands in der Ukraine noch verschärft.

Bahnpünktlichkeit und Ausgaben

Die Pünktlichkeitsquoten lassen interessante Trends erkennen: Die Pünktlichkeit der Personenzüge, die sich während der Pandemie verbessert hatte, fiel 2023 wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurück, während die Pünktlichkeit der Güterzüge im Durchschnitt der Vergleichsgruppen auf 62 % anstieg.

Eine rekordverdächtige Auslastung spielte eine wichtige Rolle bei der sinkenden Pünktlichkeit der Personenzüge, aber auch bei den gestiegenen Infrastrukturinvestitionen, die längerfristig dem Wachstum Rechnung tragen, kurzfristig aber zu Bauarbeiten führen, die die Pünktlichkeit weiter belasten.

In finanzieller Hinsicht unterstreicht der Bericht, wie wichtig kontinuierliche Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur sind, um hohe Standards aufrechtzuerhalten und die Leistungsfähigkeit der Bahn zu verbessern. In der aktuellen Phase der Inflation bei kritischen Materialien wie Stahl und steigenden Energiekosten ist dies für die Infrastrukturbetreiber jedoch eine größere Herausforderung geworden.

Zwischen 2019 und 2023 ist der operative Aufwand im Jahresdurchschnitt um 1,7 % in realen Werten gesunken, basierend auf inflationsbereinigten Finanzdaten. Bei den Investitionsausgaben ist die Haushaltslage weniger angespannt, sie steigen im gesamten Zeitraum um durchschnittlich 3,4 % real pro Jahr und unterstützen eine zunehmende Zahl großer Erneuerungs- und Verbesserungsprojekte im europäischen Eisenbahnnetz.

Infrastruktur-Trends in ganz Europa

Das Fachwissen von Ramboll stellt sicher, dass komplexe Datensätze wie der jährliche PRIME-Benchmarking-Bericht harmonisiert und analysiert werden, um klare und umsetzbare Erkenntnisse zu liefern. Der Bericht unterstützt die Vision der Europäischen Kommission, nachhaltige, widerstandsfähige und intelligente Mobilitätssysteme in ganz Europa zu fördern, indem er faktenbasierte Entscheidungen erleichtert und den Wissensaustausch sowie die aktive Zusammenarbeit zwischen europäischen Eisenbahninfrastrukturbetreibern stärkt.