Julia Romero
27. Mai 2024
Vorbild Dänemark: Ramboll auf der polisMOBILITY
Auf der interdisziplinären polisMOBILITY in Köln dreht sich alles um die Zukunft von Mobilität und urbanem Leben. Der Austausch zwischen Industrie und Kommunen zu nachhaltigen Mobilitätslösungen steht im Vordergrund, ein Fokus liegt auf gegenseitiger Inspiration und der praktische Umsetzung von Innovationen. Vor etwa 50 interessierten Teilnehmer:innen erläuterten unsere Expert:innen Maja Vestergaard und Niels Tietgen aus dem Bereich Smart Mobility die Notwendigkeit einer Ladeinfrastruktur, die auf einer sektorübergreifenden, ganzheitlichen und strategischen Planung basiert.
Bis 2026 soll das Deutschlandnetz stehen. Es steht für eine umfassende Infrastruktur zur Versorgung von Elektrofahrzeugen in ganz Deutschland und zielt darauf ab, ein flächendeckendes Netz von Ladestationen einzurichten, um die E-Mobilität landesweit zu fördern und zu unterstützen. Diese Infrastruktur soll den Nutzer:innen von Elektrofahrzeugen Zugang zu zuverlässigen und schnell erreichbaren Ladestationen bieten und somit die Reichweitenangst mindern, die oft als eine der Hürden für den Umstieg auf Elektromobilität gesehen wird. Dafür müssen 9.000 Schnellladestationen an etwa 1.000 Standorten installiert werden. In Deutschland müssen etwa 11.000 Kommunen, davon 2.050 Städte und etwa 80 Großstädte mit Ladesäulen versorgt werden. Dabei müssen nicht nur Lademöglichkeiten für PKWs sichergestellt werden sondern mittelfristig auch für LKWs.
Auf der diesjährigen polisMOBILITY expo & conference stellten unsere Expert:innen Maja Sig Vestergaard, Leiterin des Bereichs e-Mobilität bei Ramboll Dänemark und ihr Kollege Niels Tietgen von Smart Mobility bei Ramboll Deutschland in ihrem Bühnenslot zum Thema Ladeinfrastruktur innovative Ansätze aus Dänemark vor, die auch hierzulande den Infrastrukturausbau vorantreiben könnten. Dazu haben wir auch Stakeholder aus der Stadt Aaalborg befragt, die Ramboll mit einem Ladeinfrastrukturkonzept beauftragt hat.
"Eine gut entwickelte Ladeinfrastruktur ist die wichtigste Voraussetzung für eine breite Akzeptanz der e-Mobilität. Alle Bevölkerungsgruppen müssen Zugang zu e-Mobilität haben, unabhängig von ihrem Status oder Wohnort".
Erfahren Sie in diesem Video mehr zum Lösungsansatz in der dänischen Stadt Aalborg
Anhand des eigens entwickelten Leitfadens kann in sieben Schritten ein strukturiertes Konzept entwickelt werden.
Die wichtigsten Erkenntnisse daraus sind:
- Zunächst muss sichergestellt werden, dass Planung und Konzept dem Bedarf angemessen sind. Dazu können Bedarfsberechnungen und Kartierungen erforderlich sein.
- Während des Prozesses ist es wichtig, alle Interessenvertreter einzubinden.
- Mögliche Lücken in der Infrastruktur sollten frühzeitig antizipiert und bedacht werden.
- Die Kooperation zwischen Wohnungsbaugesellschaften und Unternehmen muss durch eine stetige Kommunikation gefördert werden, gemeinsame Ausschreibungen sollten in Erwägung gezogen werden.
- Zudem ist die Zusammenarbeit mit den Energieversorgern (DSOs) essenziell, um Prioritäten beim Ausbau des Stromnetzes klar zu machen.
"Gemeinsam mit allen relevanten Akteuren gestalten wir die Mobilität der Zukunft, indem wir sektorenübergreifend innovative Strategien für eine flächendeckende und bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur entwickeln".
Ladeinfrastruktur - wie geht's schneller voran? Best Practices aus Dänemark
Ganzheitliche Lösungsansätze für eine smarte und erfolgreiche Umsetzung - Niels Tietgen und Maja Sig Vestergaard