Masterplan für bessere Lebensbedingungen und Hochwasserschutz auf Borneo
In Sarawak, im malaysischen Teil von Borneo, liegt Semariang Pinggir an der Grenze zum Kuching Wetlands National Park, einem salzhaltigen Mangrovensystem mit einzigartiger Flora und Fauna, darunter zahlreiche Fisch- und Garnelenarten. Die Nähe zur Stadt Kuching und zu weiteren umliegenden Nationalparks bietet großes Potenzial für Handel, Tourismus, Bildung und Erholung, bringt jedoch auch ein erhöhtes Überschwemmungsrisiko mit sich.
Die Land Custody and Development Authority (LCDA) hat ein Beraterteam von Ramboll und Henning Larsen mit der Entwicklung eines nachhaltigen und widerstandsfähigen Masterplans für das 300 Hektar große Gebiet beauftragt. Gemeinsam planen sie eine naturnahe, resiliente Entwicklung, die das lokale Ökosystem schützt und die Gemeinschaft stärkt.
In den letzten Jahren hat die Ansiedlung mehrerer Gruppen von informellen Siedler:innen in dem Gebiet zu Problemen bei der Aufrechterhaltung der friedlichen Koexistenz zwischen Mensch und Natur geführt. Diese Siedler:innen leben in bescheidenen Verhältnissen ohne Zugang zu formalen Abfallentsorgungs-, Wasser- und Abwassersystemen. Infolgedessen wurden die lokalen Ökosysteme gestört: Die Ansammlung von Abfällen in den Gewässern führte zu einem erhöhten Fischsterben, und die Rodung von Mangroven führte zum Verlust von natürlichen Lebensräumen und Fischlaichgebieten.
Der Masterplan für die städtische Umgestaltung soll hier Abhilfe schaffen, indem er die Lebensbedingungen sowohl für die Siedler:innen als auch für die offiziellen Bewohner:innen verbessert, das künftige Wachstum formalisiert, das Überschwemmungsrisiko verringert und das Potenzial des Gebiets für Ökotourismus, Bildung und Erholung erschließt - und das alles bei gleichzeitiger Erhaltung der biologischen Vielfalt und der natürlichen Ressourcen.
Im Januar 2025 veranstaltete Ramboll einen "Vision-Workshop", bei dem wichtige Behörden und Interessengruppen zusammenkamen, um die Einbeziehung aller Beteiligten zu gewährleisten und deren Beiträge zu sammeln. Auf dem Workshop einigten sich die Teilnehmenden darauf, Wasser, Klima und die Menschen vor Ort zu den wichtigsten Leitprinzipien zu machen.
Eine der wichtigsten Visionen war die soziale Eingliederung, bei der die Integration und Aufwertung der bestehenden Stadtviertel durch eine Bebauung mit geringer Dichte und niedrigen Gebäuden im Vordergrund stand. Auch die biologische Vielfalt stand im Mittelpunkt der Pläne zur Schaffung eines einzigartigen, vom kulturellen Erbe geprägten Hafenviertels und zur Erhaltung der Mangroven und der Ökologie, während gleichzeitig Möglichkeiten für den Ökotourismus und ein geplanter UNESCO-Geopark 2026 geschaffen werden sollten.
Die Gruppe ermittelte die zu erhaltenden oder wiederherzustellenden Grünflächen, die wichtigsten öffentlichen Verkehrswege, einschließlich einer Brückenverbindung, und die wichtigsten umweltfreundlichen öffentlichen Wege. Sie wählten auch die Gebiete aus, die für eine niedrige Bebauung und den Ökotourismus vorrangig in Frage kommen, sowie die Wasserzugangswege für Touristen und die Öffentlichkeit.
Ramboll nutzt nun die Erkenntnisse aus dem Workshop, um einen Entwurf für einen Masterplan zu entwickeln, der die städtische Zonierung, die Flächennutzung, einen Katalog von Lösungen für eine blau-grüne Wasserbewirtschaftung und technische Infrastruktur-Memos umfasst.
Sowohl der Workshop als auch der laufende Prozess beruhen auf dem Water Design Stream"-Ansatz von Ramboll, einer Philosophie, die Wasser als Leitfaden für die Gestaltung nutzt. Das Projektteam stützt sich auch auf die Erfahrungen aus einem ähnlichen Projekt im Gebiet Bukit Assek in Sibu City, das ebenfalls von der LCDA durchgeführt wird.
Kontakt
Pritha Hariram
Head of Department, SIN-WICA, RWA
Paul David Nettleton
Senior Design Engineer
+65 6958 2359
Damian Cronin
Head of Department for International Water and Climate Resilience
+45 51 61 25 92