British Antarctic Survey (BAS): Großbritanniens zukunftsweisende Klimawissenschaft

Ramboll wurde vom Natural Environment Research Council (gehört zu UK Research and Innovation) in seiner Funktion als technischer Berater für die BAS damit beauftragt, beim Programm Antarctic Infrastructure Modernisation (AIM) unterstützend mitzuwirken. Das Team liefert spezielle Ingenieur- und Beratungsleistungen sowie das Design für eine Neugestaltung/Upgrade ihrer Forschungsstationen und Infrastruktur in der Antarktis.
Rothera Research Station undergoing modernisation as part of the Antarctic Modernisation Programme
Die Antarktis ist der kälteste, trockenste, höchste und windigste Kontinent der Erde. In der Antarktis Bauwerke zu entwerfen, ist eine viel größere Herausforderung als sonst wo auf der Welt. Eine langfristige, gute Zusammenarbeit ist für den Erfolg entscheidend. Das technische Berater:innenteam von Ramboll mit NORR Architects und Turner & Townsend arbeitet eng mit den Baupartnern BAM, Sweco und deren Partnern zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit entstehen Projekte für die Forschungsstationen in der Antarktis und der Subantarktis, unter anderem für Bird Island, King Edward Point und für die größte Forschungsstation, Rothera. Es geht um die teuerste, staatliche Investition Großbritanniens in Polarinfrastruktur sein den 1980er-Jahren.
Einige der Arbeiten wurden bereits fertiggestellt. Dazu gehört auch die neue und größere Anlegestelle in Rothera, die so entworfen wurde, dass nun auch das Schiff RRS Sir David Attenborough, ein führendes Polarforschungsschiff, dort anlegen kann. Die Anlegestelle von Rothera hat als erste eine CEEQUAL-Bewertung mit der Note „Excellent“ – die höchste Note – in der Antarktis erhalten. Man hat erkannt, wie nachhaltig Design und Bau sind. Auch am King Edward Point wurde bereits eine neue Anlegestelle fertiggestellt, und auf Bird Island erhielten die Lagerräumlichkeiten ein Upgrade.
Die Modernisierung der Forschungsstation Rothera geht weiter
Derzeit stehen zwei weitere wichtige Projekte in Rothera kurz vor der Durchführung: Eine neue, ultramoderne Forschungs- und Betriebsstation mit dem Namen „The Discovery Building“ wurde so entworfen, dass die Betriebskosten reduziert werden, während Rothera weiterhin seinen Zweck erfüllen kann. Denn hier soll auch noch in den nächsten 25 Jahren führende, fachübergreifende Polarforschung betrieben werden. Dafür restauriert das Team die 32 Jahre alte Start- und Landebahn von Rothera. Ihre ursprüngliche Länge wird wiederhergestellt, und sie wird mit energieeffizienter Beleuchtung ausgestattet. So erhält man eine längere Start- und Landebahnschwelle mit mehr Platz zum Manövrieren für das neue BAS-Flugzeug und zudem einen neuen Hangar. Damit wird sichergestellt, dass Rothera als wichtiger internationaler Zugangspunkt für Feldforschungsprojekte mit dem Flugzeug sicher erreichbar ist.
BAS auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützen
Bei der Modernisierung ist es entscheidend, den Verbrauch an fossilen Brennstoffen der Forschungsstationen zu reduzieren und energieeffizientere Systeme einzuführen. Ein umfangreiches Projekt für erneuerbare Energien soll dieses Ziel fördern. Eine Vielzahl an kohlenstoffarmen Lösungen wird geprüft, die der BAS dabei helfen sollen, klimaneutral zu werden. Zu diesen Lösungen gehören Windkraftanlagen, Solar-/PV-Anlagen, ein Ausbau des Fernwärmenetzes, Smart-Grid-Technologie, elektrische Fahrzeuge und alternative Brennstoffe.
Asset- und Informationsmanagement
In der Antarktis ist ein effizientes Asset-Management äußerst wichtig, denn die Ressourcen sind knapp. Zudem kostet es viel Zeit und Geld, wenn in den Forschungsstationen ein großes Supportteam zur Verfügung stehen muss. Ramboll arbeitet mit der BAS an einer Modernisierung, um Informationen in Zukunft kostengünstiger erhalten, speichern und verwenden zu können. Dafür werden ISO 19650 und Government Soft Landing genutzt.
Eine einzigartige Partnerschaft für eine einzigartige Region
Projekte in Polargebieten sorgen für einzigartige Herausforderungen. Die Bauprogramme dauern aufgrund des kürzeren Bauzeitraums (rund 3 bis 6 Monate jährlich) länger und sind aus herkömmlicher, ingenieurwissenschaftlicher Sicht oft nicht intuitiv. Extreme Umweltbedingungen, Einschränkungen bei Nachhaltigkeit und Logistik wirken sich auf die gewünschten Lösungen stark aus. Unternehmen, die zum ersten Mal in der Antarktis tätig sind, erfahren hier eine steile Lernkurve. Unsere preisgekrönte und langjährige Partnerschaft hilft dabei, die Leistung zu verbessern und zuverlässige, innovative Lösungen zu finden. Diese Partnerschaft wurde auch für das Project 13, einer jüngsten Initiative des ICE (Institute of Civil Engineers) angenommen, welche Partnerschaften aufgrund ihrer Arbeitsmethoden fördert. Diese Unternehmen bringen Eigentümer:innen, Geschäftspartner:innen, Berater:innen und Lieferant:innen durch integrierte und kollaborative Vereinbarungen näher zusammen, wobei die Vereinbarungen von langfristigen Geschäftsbeziehungen getragen werden. Den teilnehmenden Unternehmen werden Anreize geboten, um bessere Ergebnisse zu liefern. Die BAS ist nur eines von 12 großen Projekten, die es bis zum heutigen Datum auf diese Liste geschafft haben.
Bereits seit 2016 bietet Ramboll Fachingenieurleistungen und Beratungsleistungen für die BAS. Seit Januar 2020 wurde Ramboll als technischer Berater eingesetzt und mit der nächsten Arbeitsphase betraut. Zu dieser gehört eine Reihe an Projekten, mit denen die Forschungsstationen und die Infrastruktur in der Antarktis verbessert und modernisiert werden sollen. Der Vertrag wird auf 50 Millionen Pfund geschätzt und sichert unsere weitere Zusammenarbeit für die nächsten 10 Jahre.

„Mit dem neuen Vertrag zeigen wir unser weiterführendes Engagement auf dem Gebiet Modernisierung der Polarforschungsinfrastruktur von Großbritannien. Dieses Modernisierungsprogramm ist ausschlaggebend dafür, dass die BAS ihre wichtige Arbeit fortsetzen kann. Ihre weltweit führende Forschung wird uns helfen, unseren Planeten besser zu verstehen. Besonders wichtig dabei sind die Fähigkeiten, das Engagement und die Leidenschaft für Nachhaltigkeit von Ramboll. Nur so können wir effizientere und nachhaltigere Einrichtungen schaffen“.

Nigel Bird
Chief Operating Officer bei NERC UK Research and Innovation

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