Nordhafen – das „goldene“ Konzept für eine nachhaltige Stadt der kurzen Wege

In der „Stadt der kurzen Wege“ soll es möglich sein, sämtliche Einrichtungen innerhalb von fünf Gehminuten zu erreichen. Die Entwicklung vom Nordhafen hin zur Klimaneutralität hat vom DGNB das höchste Gütesiegel für Nachhaltigkeit in Gold erhalten.
Nordhavn
Der Nordhafen befindet sich in einer einzigartigen Lage. Seine Fläche entspricht etwa 625 Fußballfeldern. Somit ist der Nordhafen (bzw. Nordhavnen oder Nordhavn) in Kopenhagen das derzeit größte und ambitionierteste Stadtentwicklungsprojekt in Skandinavien. Die Vision für dieses alte Hafengebiet sieht so aus, dass man es in ein attraktives, nachhaltiges und zukunftsorientiertes Stadtgebiet verwandeln möchte.
„Es sind strukturelle Änderungen in allen Bereichen der Wirtschaft, Gesellschaft, des Umweltschutzes und der Politik notwendig, um ein neues und nachhaltiges Viertel zu schaffen“, erklärt der Projektleiter Søren Hansen. „Kurzfristig muss man sich bei solchen Projekten normalerweise zwischen globaler, nationaler und regionaler Entwicklung entscheiden. Damit dieses Entwicklungsprojekt langfristig nachhaltig ist, untersuchen wir die zur Verfügung stehenden Grundsatzoptionen und verwandeln die übergeordnete Vision bei diesem Projekt in spezifische kurz- und langfristige Ziele.“
Maßgebliche umwelttechnische, gesellschaftliche und nachhaltige Entwicklung
Bei jeder Phase und sämtlichen Aspekten des Projekts ist Nachhaltigkeit wichtig, auch beim Setzen von neuen Standards für nachhaltiges Arbeiten – sowohl in Dänemark als auch international. Der Nordhafen ist der einzige, neue Stadtteil weltweit, der das höchste DGNB-Gütesiegel für Nachhaltigkeit in Gold erhalten hat.
Gesellschaftliche, wirtschaftliche und umwelttechnische Nachhaltigkeit gehen im Nordhafen Hand in Hand. Die Nachhaltigkeit beruht nämlich hier nicht nur auf einer nachhaltigen Energieversorgung oder auf ein oder zwei nachhaltigen Gebäuden, sondern wird in jeden Aspekt des Alltages der hier lebenden Menschen integriert.
Attraktive Stadtbilder schaffen
Ramboll hat den Nordhafen als „Stadt der kurzen Wege“ geplant und designt, um so Lebensqualität und Nachhaltigkeit zu fördern. Die Menschen können Läden, Einrichtungen, Arbeitsplätze, Kulturgebäude und öffentlichen Verkehr aus jedem Ort im Viertel innerhalb von fünf Gehminuten erreichen.
„Der Nordhafen ermöglicht es 40.000 Personen in Kopenhagen im Zentrum der Stadt und dennoch ganz naturnah zu leben. Beim Design dieses Viertels wurde grundlegend neu überlegt, wie unterschiedliche Lebensstile mit nachhaltiger Energie, Umweltschutz, Verkehr und dem Stadtbild generell vereinbart werden können“, erläutert der Projektleiter und Architekt von Ramboll, Jacob Deichmann.
Öffentlichen Verkehr, intelligenten Transport und Fahrradverkehr fördern
Die Verkehrswege machen heutzutage einen immer größer werdenden Aufwand für die Gesellschaft aus, ganz egal, ob man diesen Aufwand in Zeit, Geld oder Umweltverschmutzung misst. Durch den genialen Plan und das Mobilität fördernde Design von Nordhafen wird es einfacher, zu gehen, mit dem Rad zu fahren oder die Metro zu nutzen, als mit dem Auto zu fahren. Die Stadtdesign- und Transportteams von Ramboll planen, ein Viertel zu schaffen, das auf die CO₂-Emissionen achtet und die Vorteile von öffentlichem Verkehr und Radfahren verdeutlicht.
Der Nordhafen wird in den nächsten 50 Jahren weiter wachsen. 40.000 Anwohner und 40.000 Arbeitsplätze sollen hier Platz finden. Zudem soll es eine Hochbahn und ein begrüntes Fahrradwegenetz geben. Die Hochbahn wird dabei als Dach für die „Fahrrad-Autobahn“ dienen, sodass die Radfahrer bei jedem Wetter trocken bleiben.
Solarzellen und Erdwärme für ganzjährigen Komfort
In Bezug auf den Umweltschutz stellen wir sicher, dass dieses klimaneutrale Stadtviertel mit Energieformen wie Fernkälte, Fernwärme, Erdwärme und Strom aus Solarzellen versorgt wird. Die Co₂-arme Wärme für den Nordhafen und Teile des nahegelegenen Stadtteils Østerbro stammt von einem Erdwärmekraftwerk. Im Sommer wird die größte Wärmespeicheranlage der Welt überschüssige Wärme speichern, sodass die gespeicherte Energie im Winter genutzt werden kann.
Der Schlüssel heißt Zusammenarbeit
Um die Erwartungen der Stadt Kopenhagen erfüllen zu können, wurde Ramboll als Berater für die allgemeine Entwicklung eingesetzt. Wir führen Stadtentwicklungsprojekte in der nahe gelegenen Aarhusgade und im Viertel Sundmolen durch und etablieren die 3 km lange Straßenverbindung „Nordhavnsvej“, den neuen Straßentunnel „Nordhavnstunnel“ sowie die neue Metroanbindung für das Viertel Nordhafen zum Stadtzentrum.
Ramboll arbeitet gemeinsam mit COBE architects, SLETH und Polyform am Projekt, welche den Zuschlag aus 179 Angeboten aus aller Welt erhielten.

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  • Jacob Deichmann

    Specialist, chefkonsulent

    +45 51 61 36 43

  • Anders Dyrelund

    Senior Market Manager

    M: +45 51 61 87 66