CSRD-Leitlinien und doppelte Wesentlichkeitsbewertung für IFU
Da die IFU in den Geltungsbereich der CSRD fällt, wandte sich das Unternehmen an Ramboll, um es bei der Anpassung an die CSRD zu begleiten und insbesondere eine detaillierte und aussagekräftige Bewertung der doppelten Wesentlichkeit (DMA) durchzuführen. Aufgrund einer früheren Zusammenarbeit, bei der Ramboll die Einrichtung eines Artikel-9-Fonds im Einklang mit der Verordnung über die Offenlegung nachhaltiger Finanzprodukte (SFDR) unterstützte, bestand bereits eine enge Beziehung zwischen IFU und Ramboll.
IFU ist ein unabhängiger staatlicher Fonds, der Risikokapital für Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern bereitstellt. Durch Aktien- und Darlehensinvestitionen will IFU einen Beitrag zum ökologischen Wandel, zum Wirtschaftswachstum und zur sozialen Entwicklung in den Investitionsländern leisten und gleichzeitig die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung fördern.
IFU hat in 1.346 Unternehmen in mehr als 100 Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Teilen Europas investiert. Das aktive Portfolio, das alle Fonds umfasst, enthält 161 Projektunternehmen mit einem erwarteten Investitionsvolumen von insgesamt 14 Mrd. EUR.
Für die Einhaltung der CSRD fehlen maßgeschneiderte Leitlinien für den Finanzsektor – einschließlich der Entwicklungsfinanzierungsinstitute. IFU steht vor der doppelten Herausforderung, einerseits Beziehungen zu dänischen staatlichen Akteuren, Kommanditisten und Investoren zu pflegen und andererseits über ein vielfältiges Unternehmensportfolio zu berichten, das sich über fünf Sektoren und 30 Untersektoren in verschiedenen Regionen erstreckt. Da die wichtigsten Investitionsbereiche – grüne Energie und Infrastruktur, nachhaltige Lebensmittelsysteme, Gesundheitswesen und Finanzdienstleistungen – jeweils unterschiedliche Auswirkungen, Risiken und Chancen aufweisen, muss eine DMA diese genau widerspiegeln, um aussagekräftige Erkenntnisse zu liefern.
Darüber hinaus war es besonders herausfordernd, das Risiko und seine Anwendung auf ein Entwicklungsfinanzierungsinstitut zu verstehen, da das Risiko von Natur aus in das Betriebsmodell des IFU eingebettet ist. Die Entwicklung eines auf die Struktur des IFU abgestimmten Rahmens für die Bewertung finanzieller Risiken und Chancen war daher ein zentraler Punkt.
Angesichts des vielfältigen Portfolios und der geografischen Streuung war eine maßgeschneiderte doppelte Wesentlichkeitsbewertung unter Verwendung eines sektorbezogenen Ansatzes erforderlich, um eine aussagekräftige Bewertung zu gewährleisten.
Die Bewertung wurde in drei Hauptschritten durchgeführt, von denen jeder sorgfältig auf den Kontext des IFU zugeschnitten war. Der Schwerpunkt lag dabei während des gesamten Prozesses auf der Erzielung aussagekräftiger Ergebnisse.
- Vorbereitung und Scoping: In dieser Phase wurden mehrere wichtige Komponenten berücksichtigt, darunter die Definition des Ziels der Bewertung, die Einbeziehung der Investitionen des IFU in die DMA, die Berücksichtigung relevanter Finanzinstrumente (d. h. Aktien, Darlehen, Zuschüsse und Garantien) sowie die Festlegung der Bewertungsgrenzen.
- Identifizierung wesentlicher Auswirkungen: In dieser Phase ging es darum, die wesentlichen Auswirkungen aus der Perspektive der Interessengruppen zu verstehen, einen geeigneten Bewertungsrahmen festzulegen und die Wahrscheinlichkeit sowie die Schwere der Auswirkungen zu bewerten, um ihre Wesentlichkeit zu bestimmen.
- Identifizierung wesentlicher finanzieller Risiken und Chancen: In diesem Schritt ging es darum, die wesentlichen finanziellen Risiken und Chancen aus der Sicht der Stakeholder zu verstehen, einen geeigneten Bewertungsrahmen festzulegen und die Wahrscheinlichkeit und den Umfang der finanziellen Auswirkungen der Risiken und Chancen zu bewerten, um ihre Wesentlichkeit zu bestimmen.
Die Methodik und die Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsbewertung wurden sowohl den internen als auch den externen Stakeholdern des IFU vorgestellt. Die Rückmeldungen aus dem Konsultationsprozess fließen in die Bewertung ein und werden in die endgültigen Ergebnisse aufgenommen. Auf der Grundlage der Ergebnisse der DMA wurden wesentliche ESRS-Themen und -Unterthemen identifiziert und mit Offenlegungsanforderungen und Datenpunkten verknüpft, um die Notwendigkeit ihrer Berichterstattung zu bestimmen.
Als Entwicklungsfinanzierungsinstitut, das in einer Vielzahl von Sektoren auf der ganzen Welt tätig ist, berücksichtigt die IFU wesentliche Nachhaltigkeitsthemen in ihrem Tagesgeschäft. Diese Bewertung ermöglicht es dem IFU, die Themen aus zwei Perspektiven zu betrachten: Einerseits, wie sie sich auf Menschen und Umwelt auswirken, und andererseits, wie sie von nachhaltigkeitsbezogenen finanziellen Risiken und Chancen betroffen sein können. Die Gesamtbeurteilung bestätigt darüber hinaus, dass das IFU über einen starken Rahmen zur Risikominderung verfügt, und stärkt somit seinen strategischen Ansatz in Bezug auf die Auswirkungen.
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