Offshore-Windpark Seagreen
Der Offshore-Windpark Seagreen ist ein Joint Venture zwischen TotalEnergies, einem weltweit aufgestellten integrierten Energieversorger, SSE Renewables, einem führenden Entwickler und Betreiber erneuerbarer Energien, und der Ölgesellschaft PTTEP, die dem Konsortium 2024 beigetreten ist.
Aktuell hält Seagreen den Rekord für den landesweit größten und weltweit tiefsten Offshore-Windpark. Er befindet sich in der Nordsee 27 Kilometer vor der Küste der schottischen Region Angus und wird aus insgesamt 150 Türmen bestehen, von denen 114 bereits in Phase 1 in den Betrieb gehen und 36 weitere in Phase 1A folgen werden. Die 114 Windenergieanlagen von Phase 1 mit einer Leistung von jeweils 10 MW liefern genug grüne Energie, um mehr als 1,6 Millionen Haushalte zu versorgen. Das entspricht fast zwei Dritteln aller schottischen Haushalte.
TotalEnergies und SSE Renewables beauftragten Ramboll mit der Detailplanung der Unterkonstruktionen für die Fundamente. Anschließend wurde Ramboll in den EPCI-Vertrag, Seaway 7, aufgenommen und erbrachte unter anderem folgende Leistungen:
- Unterstützung bei der Baugrunduntersuchung und Erstellung des geotechnischen Auslegungsberichts
- Planung der Jacket-Übergangsstücke und Bucket-Fundamente (einschließlich Wechselwirkung zwischen Boden und Caissons)
- Beurteilung der Arbeiten rund um das Aufrichten, Heben und Installieren der Fundamente
- Studie zur Jack-up-Interaktion zwischen Spudcan und Caissons
- Beurteilung der Transportarbeiten, einschließlich einer Studie zur Seebefestigung und zum Transport der Fundamente von Asien nach Europa
- Niederspannungsanlage und elektrische Planung
- Unterstützung während der Fertigungs- und Installationsphasen
- Unterstützung bei der Minderung von Installationsrisiken, einschließlich Beurteilung der Installation unter Verwendung von Druckzyklus-Belastung und Micrositing der Fundamente
Für den Offshore-Windpark Seagreen übernahm Ramboll die Planung aller 114 Bucket-Fundamente, die eine umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Fundamenten von Offshore-Windenergieanlagen darstellen, da bei ihrer Installation nur minimale Lärmemissionen und Störungen für die Meeresbewohner entstehen. Trotz ihrer Nachhaltigkeitsvorteile gelten sie als risikoreicher und kommen in der Branche seltener zum Einsatz. Für den Offshore-Windpark Seagreen wurde die Bucket-Fundamenttechnologie jedoch erfolgreich umgesetzt, wodurch die Anlagen bis Oktober 2023 vollständig installiert und elektrifiziert werden konnten. Für diese herausragende Leistung wurde das Projektteam mit dem renommierten Fleming Award 2023 der British Geotechnical Association ausgezeichnet.
Der Offshore-Windpark Seagreen erhielt 2014 die Genehmigung für Phase 1 zum Bau von 114 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 1.075 MW. Die Anlagen sind über spezielle Exportkabel und landseitige Übertragungswerke in einem neuen Umspannwerk in Tealing im schottischen Angus an das nationale Stromübertragungsnetz von Großbritannien angeschlossen. Für die übrigen 36 Offshore-Windenergieanlagen der Phase 1A liegt eine Genehmigung vor; der Strom aus diesen Anlagen wird über das Umspannwerk Cockenzie in East Lothian ins Netz eingespeist.
Die erneuerbare Energie aus Phase 1 hat den Strom ersetzt, der mit fossilen Brennstoffen erzeugt worden wäre, wodurch jährlich CO2-Emissionen von mehr als 2 Millionen Tonnen eingespart werden können. Das entspricht der Beseitigung von mehr als einem Drittel der jährlichen Pkw-Abgasemissionen in Schottland und stellt einen wichtigen Beitrag zum schottischen Net-Zero-Ziel dar, das bis zum Jahr 2045 erreicht werden soll.
Im Dezember 2020 wurde Ramboll außerdem zum Umwelt- und Genehmigungsmanager für die landseitigen Übertragungswerke von Seagreen 1A ernannt, die den Netzanschluss für die verbleibenden 36 Windenergieanlagen gewährleisten werden.