Klimaneutrale Energieversorgung in Südsachsen

Ramboll hat gemeinsam mit der inetz GmbH ein Konzept für eine klimaneutrale Energieversorgung bis 2045 erarbeitet.
Electric wires and district heating tubes at sunrise

Der Netzbetreiber inetz GmbH, ein Unternehmen der eins energie in Sachsen GmbH & Co. KG, beauftragte Ramboll mit der Umsetzung des ersten Teilprojekts des Plans "Transformation 2045" zur klimaneutralen Energieversorgung in Südsachsen.

Gemeinsam mit dem langjährigen Partner Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) hat Ramboll die Machbarkeit einer klimaneutralen Energieversorgung in Südsachsen untersucht. Dabei wurden die Energiebedarfe in den Bereichen Wärme, Strom und Verkehr umfassend analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die Entwicklung weiterer Maßnahmen zur nachhaltigen Transformation der Region.

Von der Datenerhebung zur strategischen Energieplanung

In einem ersten Schritt wertete Ramboll über 800.000 Adresspunkte aus, die einer Fläche von rund 6.200 km² entsprechen und 177 Gemeinden umfassen. Bei der Analyse untersuchten die Expert:innen den Energiebedarf verschiedener Sektoren wie Verkehr, Gewerbe, Industrie und Wohnen. Mithilfe von GIS-Modellen ermittelte Ramboll spezifische Anforderungen wie Energieverbrauchsmuster, Spitzenbedarfszeiten und die zur Deckung dieses Bedarfs erforderliche Infrastruktur. Dieser Ansatz ist eine skalierbare Methode, die zur Bewältigung ähnlicher Herausforderungen in unterschiedlichen geografischen und sozioökonomischen Kontexten angewendet werden kann.

Anschließend analysierte Ramboll das Potenzial für erneuerbare Energien für die zentrale und individuelle Wärme- und Stromversorgung. Dazu gehörten Photovoltaik, Wind, Solarthermie, Großwärmepumpen, industrielle Abwärme und Wasserstoff. Im Anschluss an diese Untersuchungen entwickelten die Energie- und Unternehmensberatungsexperten von Ramboll gemeinsam mit inetz drei Szenarien: ein Referenzszenario, ein Elektrifizierungsszenario und ein technologieoffenes Szenario. Auf Basis dieser Szenarien ermittelte Ramboll in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IFAM die optimalen Energieträger und Technologien zur Deckung des spezifischen Energiebedarfs. Die Szenariomethode ermöglicht eine flexible Planung und Anpassung auf der Grundlage künftiger technologischer und politischer Entwicklungen.

Am Ende des Projekts entwickelte Ramboll ein umfassendes Set an Instrumenten und Methoden, das als strategische Entscheidungsgrundlage für die kommenden Jahre dient. Damit wird sichergestellt, dass die Wirkung des Projekts über die Analysephase hinaus nachhaltig bleibt. Diese Werkzeuge bilden zugleich die Basis für einen konkreten Maßnahmenkatalog – ausgerichtet auf gezielte Investitionen und die kommunale Wärmeplanung in der Region.

Das Projekt Transformation 2045 unterstreicht die Bedeutung datengestützter Methoden und langfristiger strategischer Planung und ermutigt Regionen in aller Welt, ähnliche proaktive und vorausschauende Ansätze zu verfolgen.