Einer der größten Windparks in China von Ramboll

Ramboll hat einen der größten Windparks von China entworfen. Er kann 350.000 Haushalte mit umweltfreundlicher Energie versorgen.
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Der Ausbau der erneuerbaren Energie schreitet in China rasant voran. Beinahe die Hälfte aller erneuerbaren Energiequellen weltweit – nämlich 43 % – sollen laut Erwartungen der International Energy Agency von 2021 bis 2026 in China etabliert werden. Wind- und Solarenergie machen daher einen immer größeren Anteil der Energieversorgung in China aus. Die chinesische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 1.200 GW Wind- und Solarenergie zu produzieren.
Die chinesische Windkraft gehört mit 344 GW Installationskapazität zu den größten weltweit. Das entspricht laut der World Wind Energy Association einem globalen Marktanteil von 41 %. In China ist somit mehr als die Hälfte der weltweiten Offshore-Windpark-Kapazität zu finden – der größte Offshore-Windkraftmarkt der Welt.
Fünf Stunden nördlich von Schanghai liegt die Provinz Jiangsu. Dort befindet sich der Offshore-Windpark SPIC Binhai North Phase zwei. Er ist einer der größten Windparks von China und besteht aus 100 Turbinen mit einer Leistung von 400 MW, was einem Energieverbrauch von insgesamt 350.000 Haushalten entspricht.
Bei diesem Projekt war Ramboll ein wichtiger Projektpartner. Das Unternehmen entwickelte 100 Fundamente für die stählernen Windkraftanlagen, das 400-MW-Umspannwerk sowie Konzepte für Transformatoren, Schutzschalter und Kabel. Zudem entwickelte Ramboll das Grunddesign dafür, wie Wellen, Strömungen und geotechnische Bedingungen in Bezug auf den Windpark beurteilt werden sollten. Mit diesem Projekt wurde die Phase eins von 100 MW weiter ausgebaut. Diese war 2016 ans Netz gegangen, wobei Ramboll als Hauptentwickler für die Fundamente des Windparks fungierte. Zum ersten Mal entwarf ein einzelnes Beratungsunternehmen sowohl das Umspannwerk als auch die Fundamente der Windkraftanlage für eine Windkraftanlage in China.
Schwierige Bodenbedingungen
Der Windpark liegt 22 km vor der Küste, in einem Gebiet, in dem viele Erdbeben vorkommen und der Boden extrem weich ist. Der Meeresboden besteht nämlich aus abgelagertem Material, das aus großen Flüssen ausgeschwemmt wurde. Das Risiko für eine Bodenverflüssigung ist groß. Für Design und Konstruktion der Fundamente waren die Anforderungen daher einzigartig. Die Fundamente wurden daher 60 Meter unter dem Meeresboden etabliert, um so die Turbinen in einer Tiefe von 14 bis 18 m stützen zu können. Wegen der schwierigen Bedingungen vor Ort waren innovative Lösungen für den chinesischen Markt notwendig, die sich vom Standarddesign für den nordeuropäischen Markt unterschieden.
Dieses Projekt wurde – verglichen mit ähnlichen Windparks in Europa – in der Hälfte der Zeit fertiggestellt. Ramboll konnte in der Phase eins rasch kostengünstige Lösungen liefern. Genau das war auch ausschlaggebend für den Projektzuschlag der Phase zwei.
In enger Zusammenarbeit mit Umweltschutzexpert:innen aus China wurde das Projekt von Fachleuten aus verschiedensten Bereichen bei Ramboll abgewickelt.
Die Kundschaft hieß Huadong Engineering Corporation. Entwicklerin und Eigentümerin ist die State Power Investment Corporation (SPIC). Die SPIC ist ein großes Unternehmen in staatlichem Besitz, welches sich der Entwicklung von nachhaltiger Energie bei zukunftssicherer Wettbewerbsfähigkeit verschrieben hat. In 36 Ländern ist die SPIC zu finden. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, auch auf dem europäischen Offshore-Windkraftmarkt mitzumischen. Der Windpark SPIC Binhai North Phase zwei wurde Ende 2016 fertiggestellt.

"Ramboll bot eine Lösung, die 20 % günstiger als die Lösungen der Konkurrenz war. Und sie war noch dazu dank der vielseitigen Kompetenzen viel durchdachter.“

Zhang Yi
Project Manager bei der State Power Investment Cooperation

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