CO2-Abscheidung für ein klimaneutrales Kopenhagen

Die Großanlage zur CO2-Abscheidung in der Kopenhagener Müllverbrennungsanlage Amager Bakke wird ab Ende 2025 jährlich 500.000 Tonnen CO2 abscheiden und dazu beitragen, dass die dänische Hauptstadt CO2-neutral wird.
Amager Bakke photo shoot
Die CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) gilt als sehr wichtiger Teil der Lösung für die Klimaprobleme der Welt. Weltweit herrscht Einigkeit darüber, dass die Technologie notwendig sein wird, um die CO2-Emissionssenkungsziele und die Zielsetzungen zur Eindämmung der Erderwärmung gemäß dem Pariser Abkommen erreichen zu können. Auch in Dänemark knüpft die Regierung hohe Erwartungen an CCS und geht von einer potenziellen Senkung um 4-9 Millionen Tonnen pro Jahr ab 2030 aus.
Das Abfallkraftwerk Amager Bakke in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen hat eine Pilotanlage zur CO2-Abscheidung errichtet – die erste ihrer Art in Dänemark. Der Hauptzweck der Pilotanlage bestand darin, Technologien zur CO2-Abscheidung zu testen und die energetische Integration mit dem Fernwärmenetz zu optimieren.
Die Pilotanlage wird durch eine Demonstrationsanlage ersetzt, die in der Lage ist, fast 4 Tonnen CO2 am Tag abzuscheiden. Das abgeschiedene CO2 wird in der Demonstrationsanlage komprimiert, sodass es in der Lebensmittelindustrie und anderen Branchen sowie für die Herstellung von Kraftstoffen, zur Speicherung etc. verwendet werden kann.
Das Energy Technology Development and Demonstration Program (EUDP) unterstützt das Projekt mit 30 Millionen DKK, und die verbleibenden 30 Millionen DKK werden von ARC finanziert, dem kommunalen Gemeinschaftsunternehmen, das Eigentümer von Amager Bakke ist, sowie von Partnern, darunter auch Ramboll.
Senkung des Energieverbrauchs
Die Aufgabe von Ramboll bei diesem Projekt bestand darin, das Kraftwerk energetisch für den klimaneutralen Betrieb zu optimieren, damit es mit CO2-Abscheidung netto genauso viel Energie produziert wie ohne. Dies war eine technische Herausforderung und machte die gemeinsame Entwicklung neuer Konzepte durch Ramboll, ARC und die Lieferanten erforderlich, wodurch der Energieverbrauch für den CO2-Abscheidungsprozess um 30 Prozent gesenkt werden konnte. Dank des Projekts konnte Ramboll mehrere neue Kompetenzen erwerben und Tools für die Optimierung von CO2-Abscheidungsanlagen entwickeln.
Auf dem Weg zu negativen Emissionen
Forschung, Entwicklung und Pilotprojekte wie dieses bereiten den Weg für die kommerzielle Nutzung der Technologie und können im Endergebnis dazu führen, dass die Abfallwirtschaft nicht nur ihre eigenen CO2-Emissionen eliminiert, sondern auch negative Emissionen beisteuert. Die Anwendung dieser neuen Technologie kann somit dazu beitragen, dass Abfallkraftwerke künftig eine neue Aufgabe übernehmen.
Technologisch ist die Lösung in Reichweite. Mehrere vielversprechende Projekte sollen untersucht werden bzw. wurden bereits untersucht, und viele dänische Verbrennungsanlagen sind bereits mit Anlagen zur Rauchgaskondensation ausgestattet, was ein natürlicher erster Schritt für den Prozess der CO2-Abscheidung ist. Die Abfallkraftwerke in Dänemark haben zudem auch die Möglichkeit, die im CO2-Abscheidungsprozess entstehende Abwärme zu nutzen.
Die Welt braucht Lösungen für die gleichen Herausforderungen, vor denen auch Dänemark steht. Dieser visionäre Ansatz für die Abfallkraftwerksbranche in Dänemark könnte dazu beitragen, dem Land eine internationale Führungsposition bei der CO2-Abscheidung zu verschaffen.
Die Planungen von ARC sehen vor, nach der Pilotanlage und der Demonstrationsanlage eine Großanlage zu errichten, die 2025 fertiggestellt werden und bis zu 95 % aller CO2-Emissionen von Amager Bakke abscheiden soll. Das entspricht 500.000 Tonnen CO2 im Jahr bzw. 1 % der CO2-Emissionen Dänemarks.

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