Amager Bakke: Vorzeigeprojekt für Energiegewinnung aus Abfall

Die 10-jährige Partnerschaft zwischen Ramboll und einem Kopenhagener Energieversorger setzt neue Maßstäbe für CO2-Abscheidung, Kreislaufwirtschaft und Energiegewinnung aus Abfall – im effizientesten abfallbasierten Heizkraftwerk der Welt.
view of Amager Bakke waste-to-energy plant with harbour and boats in the foreground
Laut Weltbank erzeugt die Weltbevölkerung mehr als 2 Milliarden Tonnen Hausmüll pro Jahr, „wovon mindestens 33% – extrem konservativ geschätzt – nicht umweltgerecht entsorgt werden.“
Es stimmt zwar, dass die beste Möglichkeit nach wie vor das 3R-Prinzip ist – also „Reduce, Reuse, Recycle“ – aber wir brauchen auch dringend nachhaltige Lösungen für den Abfall, den wir trotzdem noch erzeugen.
Eine Antwort auf das Problem ist Amager Bakke, eine hochmoderne Waste-to-Energy-Anlage in Kopenhagen. Mit einer Energieeffizienz von 107 % versorgt sie 550.000 Menschen mit CO2-armem Strom und 140.000 Haushalte in der dänischen Hauptstadtregion mit Fernwärme.
„Wir müssen so viel wie möglich recyceln, müssen aber auch einräumen, dass viele Produkte nicht recycelbar sind. Diesen Restmüll verarbeiten wir in Amager Bakke in gute und grüne Energie“, erklärt Jacob Simonsen, CEO des Amager Resource Center (ARC), einer von mehreren Kommunen gegründeten Gesellschaft, die Eigentümerin und Betreiberin von Amager Bakke ist.
„Wir wollten, dass dies das beste abfallbasierte Heizkraftwerk der Welt wird, das heißt, dass es die beste Umweltbilanz und die geringstmöglichen Emissionen erzielt“, so Simonsen weiter.
Amager Bakke ist schnell zu einem neuen Wahrzeichen in der Skyline von Kopenhagen geworden, und es gibt dort sogar eine von dem weltbekannten Architekten Bjarke Intels vom Büro BIG entworfene Skipiste, die das ganze Jahr über für die Öffentlichkeit geöffnet ist.
Ramboll hat das Amager Resource Center über zehn Jahre lang zu Amager Bakke beraten. Als technischer Bauherrenvertreter hat Ramboll ARC dabei unterstützt, die Energieausbeute auf Rekordniveau zu steigern und die Emissionen deutlich unter die Grenzwerte zu senken.
„Ramboll hat auf großartige Weise dazu beigetragen, Amager Bakke Wirklichkeit werden zu lassen. Das Unternehmen war unser wichtigster technischer Berater während des gesamten Prozesses, und es ist kaum vorstellbar, dass Amager Bakke ohne den Beitrag von Ramboll heute hier stehen würde“, sagt Jacob Simonsen.
CO2-Abscheidung bei Amager Bakke
In dem Bemühen, das grüne Profil von Amager Bakke noch weiter zu schärfen, hat Amager Resource Center zusammen mit Ramboll, der Technischen Universität Dänemark und dem Wasseraufbereitungsunternehmen Pentair eine Pilotanlage zur CO2-Abscheidung entwickelt, die 2021 ihren Betrieb aufnahm.
Die CO2-Abscheidungsanlage – die erste ihrer Art in Dänemark – ebnet den Weg für die großtechnische CO2-Abscheidung bei Amager Bakke. Die Zielmarke für 2025 liegt bei einem CO2-Abscheidungsvolumen von 500.000 Tonnen pro Jahr, wodurch der CO2-Fußabdruck um insgesamt 95 % sinken würde. In der Praxis ist das gleichbedeutend mit der Substitution von 250.000 benzinbetriebenen Autos durch Elektrofahrzeuge.
Dieses CO2 kann entweder unterirdisch gelagert – oder etwas längerfristig für die Produktion von E-Fuels mithilfe der Power-to-X-Technologie verwendet werden.
Abfall ist eine Ressource in der Kreislaufwirtschaft
Amager Bakke kann pro Jahr mehr als 400.000 Tonnen nicht recyclingfähigen Abfall verwerten. Dieser Abfall wird in zwei großen Energiegewinnungslinien verbrannt, von denen jede eine Kapazität von bis zu 42 Tonnen Abfall pro Stunde hat. Aus jeder Tonne Abfall gewinnt Amager Bakke 2,7 MWh Fernwärme und 0,8 MWh CO2-armen Strom.
Nach der Verbrennung werden nicht brennbare Materialien wie Asche und Metalle erfasst und für die Wiederverwendung aufbereitet. Beispielsweise kann Bettasche von Amager Bakke im Straßenbau wiederverwendet werden. Das senkt den Bedarf an anderen Naturressourcen wie Sand und Kies und trägt außerdem zur Kreislaufwirtschaft bei.
Das Rauchgasreinigungssystem von Amager Bakke gehört zu den modernsten der Welt und verfügt als erstes abfallbasiertes Heizkraftwerk Dänemark über einen Katalysator zur Entfernung schädlicher NOx-Partikel.

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