Julia Romero

1. Oktober 2023

Eine nachhaltige Zukunft braucht mutige Entscheidungen im Jetzt – Ramboll auf dem ZEIT WISSEN Kongress 2023 in Berlin

Akteur*innen und Expert*innen aus den Bereichen der Ökonomie, der Politik, der Gesellschaft und der Wissenschaft haben am vergangenen 28. September in der alten Münze in Berlin über die Frage diskutiert: „Wie mutig müssen wir sein und wo müssen wir schnell handeln, um die für 2045 beschlossene Klimaneutralität zu erreichen und reicht dieses Ziel überhaupt?“

In diesem Jahr haben wir die Veranstaltung als Markenpartner unterstützt, die mit der Breite ihrer Themen rund um Nachhaltigkeit die große gesellschaftliche Relevanz einmal mehr deutlich macht. Als „Sustainable Society Consultant“ und mit unserem ganzheitlichen Ansatz aus der Verbindung von technischer Expertise mit gesellschaftlich-nachhaltigen Lösungen treffen wir den Nerv der Zeit.
Nachhaltigkeit muss auch wirtschaftlich sein
In ihrer Eröffnungsrede machte Staatsministerin Sarah Ryglewski deutlich, dass Nachhaltigkeit auch wirtschaftlich sein muss, denn am Ende wird die gesamte Gesellschaft einschneidende Veränderungen mittragen müssen und wirtschaftliche Sicherheit ist eine Voraussetzung, diese Maßnahmen zu akzeptieren. Zugleich muss die Wirtschaft wie sie heute besteht eine grundlegende Transformation erfahren, von einer linearen zu einer zirkulären Arbeitsweise. Auch die Rolle der Wissenschaft ist hier essenziell: Sie hat uns die Dringlichkeit der Lage aufgezeigt und ist ständiger Berater der Politik, die richtigen und zielführenden Maßnahmen zu ergreifen.
Klimaagenda als fester Bestandteil aller Unternehmensbereiche
In dem Panel „10 Keypoints zur Klimaneutralität in Unternehmen“ diskutierten Vertreter:innen aus Politik, Beratung und Wirtschaft darüber, wie Anreize für Investitionen in grüne Technologien und erneuerbare Energien dazu beitragen können, den nachhaltigen Wandel in der Wirtschaft zu beschleunigen.
Es wurde deutlich, dass bereits viele Unternehmen nach der Entwicklung ihrer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie sehr ehrgeizig sind, die definierten Ziele zu erreichen und das Thema ganz oben auf ihre Agenda setzen. Mittlerweile gibt es auch sehr gute Möglichkeiten der Datenerfassung für Unternehmen. Diese Daten müssen aber nun genutzt werden, um konkrete Umsetzungspläne tief in den Organisationen zu verankern – und zwar in allen Bereichen und Ebenen. Schlussendlich muss mehr Druck aus der Politik kommen – kein Unternehmen darf sich klimaneutral nennen, ohne dies entsprechend transparent dokumentieren zu können.
Nachhaltige Finanzierung - Erfolgsmodell für die Zukunft
Im Panel „Green Finance & New Work“ ging es um die Finanzierung der ökonomischen Transformation und wirtschaftliche Anreize für Investor:innen, um Finanzströme in nachhaltige Projekte zu lenken.
Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende der DB Cargo forderte hier erneut eine engere Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft, denn Infrastruktur sei eine Gemeinschaftsaufgabe: „In Deutschland war es jahrzehntelang günstiger, Güter auf der Straße zu transportieren als auf der Schiene. Unternehmen entschieden hier sehr rational und brauchen Anreize, um ihr Verhalten zu ändern. Was ökologisch Sinn macht, muss sich auch wirtschaftlich rechnen“.
Mehr Mut und eine gelebte Fehlerkultur für schnelleren Wandel
Im Abschlusspanel wurde das übergeordnete und verbindende Thema „Mut“ des Kongresses noch einmal ganz konkret und greifbar gemacht.
Unser Experte für nachhaltige Verkehrsinfrastruktur, Torsten Perner diskutierte zusammen mit Prof. Dr. Cornelia Betsch, Direktorin des Institute for Planetary Health Behaviour, Michael Bloss, Mitglied des EU-Parlamentes und Verena Mischitz, Wissenschaftsjournalistin und Moderatorin darüber, welche konkreten Veränderungen in den nächsten 5 Jahren umzusetzen sind und welche effektiven Lösungen und visionären Ideen die Lücke zu einer nachhaltigen Zukunft schließen können.
Auf die Frage „Was gibt Ihnen Mut“ des Moderators und Wissenschaftsjournalisten Stefan Schmitt wurden die vielen verschiedenen Facetten von Mut deutlich.
Bezüglich der Verkehrswende antwortete unser Experte Torsten Perner mit einem Beispiel aus seiner Arbeit, das mit Mut macht:

In Odense in Dänemark hat man es innerhalb von 10 Jahren hinbekommen, eine Straßenbahn zu planen und zu bauen, dank der engen Zusammenarbeit zwischen Planern, Verwaltung und einer offenen Kommunikation mit den Bürger:innen. Dort, wo sich Dinge ändern, ändern sich auch die Menschen – das macht mir Mut.

Torsten Perner
Experte für nachhaltige Infrastruktur bei Ramboll

In seinem Abschluss Plädoyer machte er zudem die Dringlichkeit zum schnellen Handeln deutlich:
„In Deutschland müssen wir noch mutiger werden, uns gute Beispiele anschauen und diese auf die lokalen Gegebenheiten übertragen. Das funktioniert, wie man gerade sieht, nicht nur in Kopenhagen, sondern auch in großen Metropolen wie Paris und New York. Ich wünsche mir mehr Ambition und Mut in der Umsetzung – auch wenn dabei manchmal Fehler gemacht werden. Lieber aus den Fehlern lernen als im Stillstand und der ewigen Abwägung zu verharren“.

Zum Event:

Seit 2013 stellt der ZEIT-WISSEN Kongress – Mut zur Nachhaltigkeit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit besonders langanhaltendem Engagement oder einem Durchbruch in der Wissensvermittlung – engagierte, etablierte Unternehmen oder Initiativen mit konsequenter Nachhaltigkeitsorientierung – junge Unternehmerinnen und Unternehmer mit innovativen, skalierbaren Geschäftsmodellen, in deren Kern das Thema Nachhaltigkeit fest verankert ist – Akteurinnen und Akteure, die sich beispielhaft um die Veränderung unserer Gesellschaft verdient gemacht haben, in den Mittelpunkt.