13. März 2022
Ramboll erzielt Rekordumsatz und -gewinn
Das globale Architektur-, Ingenieur- und Beratungsunternehmen Ramboll erzielte im Jahr 2021 ein Rekordergebnis mit dem höchsten Umsatz und Gewinn aller Zeiten. Mit diesem Ergebnis zeigt sich Ramboll in einer starken Position, um die neue Vierjahresstrategie 'The Partner for Sustainable Change' umzusetzen.
2021 war ein sehr erfolgreiches Jahr für Ramboll. Das Unternehmen erzielte den höchsten Umsatz und Betriebsgewinn (EBITA) aller Zeiten. Die operative Gewinnmarge war die höchste seit 2010.
Der Gesamtumsatz nahm im Jahr 2021 um 4,4 % auf 1,91 Mrd. Euro zu. Das organische Wachstum beläuft sich auf 4,1 %. Die Netto-Projekterträge, d. h. die Eigenproduktion von Ramboll ohne die Umsätze von Unterauftragnehmern, beliefen sich auf 1,59 Mrd. Euro (+5,9 %). Das organische Wachstum der Nettoprojektumsätze lag bei 5,2 %, verglichen mit einem negativen organischen Wachstum von -2,7 % im Jahr 2020. Der Betriebsgewinn vor Abschreibung von Geschäftswert, Marke und Kundenverträge (EBITA) stieg um 24 % auf 114,06 Mio. Euro, was einer EBITA-Marge von 6,0 % entspricht (5,0 % im Jahr 2020). Zum Jahresende lag der Auftragsbestand von Ramboll bei 981,1 Mio. Euro, was einem Anstieg von 7 % im Vergleich zu Ende 2020 entspricht.
"Ich bin sehr zufrieden mit dem starken operativen Ergebnis von Ramboll im Jahr 2021. Das Erzielen eines Rekordergebnisses in einem Jahr, in dem die Covid-19-Pandemie unser tägliches Leben weiterhin beeinflusst hat, unterstreicht die Stärke unseres Unternehmens", sagt Jens-Peter Saul, CEO der Ramboll-Gruppe. "Ich möchte mich ganz besonders bei all unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedanken, die während der Covid-19-Pandemie hervorragende Arbeit geleistet haben, um unsere Projekte zu realisieren und unsere Kundinnen und Kunden zu unterstützen. Ohne ihr kontinuierliches Engagement und unsere hervorragenden Kundenbeziehungen in diesen schwierigen Zeiten hätten wir dieses starke Ergebnis nicht erzielen können."
Das Rekordergebnis spiegelt die starke Leistung in fast allen Regionen wider, insbesondere in Deutschland, Großbritannien sowie Mitteleuropa und Afrika, wo Ramboll ein zweistelliges organisches Wachstum erzielte. Auch in den USA und in den nordischen Ländern war das Wachstum stark, mit Ausnahme von Schweden, wo Ramboll einen leichten Umsatzrückgang verzeichnete. Im mittleren Osten gab es ein rückläufiges Wachstum, da das Unternehmen seine Öl- und Erdgasaktivitäten in dieser Region eingestellt hat. Aus der Marktperspektive betrachtet hatte der neue Geschäftsbereich mit Henning Larsen einen sehr erfolgreichen Start mit einem zweistelligen organischen Wachstum und einem starken Gewinn. Auch die Geschäftsbereiche Umwelt & Gesundheit, Wasser, Transport und Management Consulting verzeichneten ein hohes Geschäftsvolumen. Im Bereich Energie musste Ramboll aufgrund des Rückgangs im Öl- und Erdgasgeschäft einen erwarteten Umsatzrückgang hinnehmen. Gleichzeitig konnte Ramboll seine führende Position im Bereich der erneuerbaren Energien wie Offshore-Windkraft und neue Technologien wie Power-to-X weiter ausbauen.
Neue Gruppenstrategie setzt ganz auf Nachhaltigkeit
Mit dem Jahr 2021 endete auch Rambolls Unternehmensstrategie "Winning Together", und startet 2022 in die neue Vierjahresstrategie "The Partner for Sustainable Change".
In den letzten fünf Jahren konnte Ramboll trotz der Covid-19-Pandemie ein Wachstum von 35 % verzeichnen und ein sehr starkes Nachhaltigkeitsangebot für alle Märkte aufbauen. Die Strategie "The Partner for Sustainable Change" gibt die Richtung vor, in die sich Ramboll von 2022 bis 2025 bewegen wird. Das Ziel ist es, weltweit führend im Bereich Nachhaltigkeit zu werden, indem wir unsere Kundinnen und Kunden und die Gesellschaft auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft unterstützen.
"Die Klimakrise ist real, und die Auswirkungen der globalen Erwärmung, der extremen Wetterbedingungen, der Ressourcenknappheit und des Verlusts der biologischen Vielfalt werden weltweit immer deutlicher spürbar. Nachhaltigkeit stand schon immer im Mittelpunkt unseres Unternehmenszwecks, und mit unserer neuen Strategie setzen wir unser gesamtes globales Know-how und unsere Bemühungen für eine nachhaltigere Zukunft ein. Es ist unser ehrgeiziges Ziel, bis 2025 mit allem, was wir tun, einen positiven Beitrag zum nachhaltigen Wandel zu leisten", sagt Jens-Peter Saul.
Das bedeutet, dass wir unseren Kundinnen und Kunden zukünftig bei allen Projekten alternative Lösungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit anbieten und noch enger mit ihnen und unseren Partnern zusammenarbeiten werden – mit dem Ziel, das Beste aus unserem Fachwissen, unserer Innovationskraft und unserer Designkompetenz herauszuholen. Ramboll wird sich dabei verstärkt auf die vier Nachhaltigkeitsthemen Dekarbonisierung, urbane Resilienz und Lebensqualität, Ressourcenmanagement und Kreislaufwirtschaft sowie Biodiversität konzentrieren. In allen vier Bereichen streben wir eine globale Führungsposition an.
"Diese vier Themen definieren unsere Investitionsbereiche und welchen Projekten wir Priorität einräumen", sagt Jens-Peter Saul. "Es ist eine ehrgeizige strategische Richtung, und es wird zweifellos Herausforderungen geben. Aber es liegt nicht in der DNA unseres Unternehmens, von der Seitenlinie aus zuzusehen, wie die Welt an uns vorbeizieht. Nur wenn wir die klügsten Köpfe der Welt einsetzen, können wir die größten Herausforderungen lösen. Mit unserer jahrzehntelangen globalen Erfahrung im Bereich der Nachhaltigkeit in den verschiedenen Sektoren und Märkten können wir eine dauerhafte, positive Wirkung erzielen", sagt er.
Globale Pionierprojekte
Der Beitrag von Ramboll zum nachhaltigen Wandel zeigte sich bereits in der Anzahl der Projekte für nachhaltige Entwicklung, die das Unternehmen im Jahr 2021 gewinnen konnte.
Mit Holz in neue Höhen In Dänemark arbeiten Ramboll und Henning Larsen gemeinsam an einem monumentalen Holzbauprojekt für AP Pension. Mit acht Stockwerken, einer Gesamthöhe von 36 Metern und einer Fläche von 28.000 Quadratmetern wird der Marble Pier eines der größten jemals in Dänemark errichteten Holzgebäude sein und schafft Platz für einige der nachhaltigsten Büros, die mit der derzeitigen Technologie möglich sind. Im Vergleich zu einem ähnlichen Gebäude aus Beton wird durch die Verwendung von Holz rund 9.500 Tonnen CO2 eingespart. Das bis 2024 fertiggestellt Gebäude wird voraussichtlich die höchstmöglichen Nachhaltigkeitszertifikate erhalten, darunter LEED, DGNB Platin und Diamant, sowie die WELL-Platin-Zertifizierung.
Die weltweit erste schwimmende Anlage für Solarstrom in rauen Gewässern In Norwegen wird das internationale Energieunternehmen Equinor das weltweit erste schwimmende Solarkraftwerk in unruhigen Offshore-Gewässern in der Norwegischen See erproben. Ramboll wird zu diesem revolutionären Pilotprojekt mit interdisziplinärem Ingenieurwissen beitragen. Die Anlage wird mindestens ein Jahr lang in einem der wettermäßig am stärksten belasteten Gebiete entlang der norwegischen Küste getestet. Mit dem Pilotversuch soll gemessen werden, wie sich die Wetterbedingungen auf die Anlage auswirken. Nachhaltiges Grundwasser in Kalifornien In den USA hat das kalifornische Ministerium für Wasserressourcen ein Beraterteam unter der Leitung von Ramboll mit der elektromagnetischen Erkundung der kalifornischen Grundwasserreservoirs mit hoher und mittlerer Priorität beauftragt. Die Erhebungen werden einen standardisierten landesweiten Datensatz liefern, der das Verständnis der großräumigen Grundwasserleiterstrukturen verbessern und die Umsetzung des Gesetzes zur nachhaltigen Grundwasserbewirtschaftung unterstützen wird. Verringerung der CO2-Emissionen und Erhöhung der Verkehrssicherheit Ramboll hat ein bedeutendes Projekt für die schwedische Verkehrsbehörde gewonnen – die Erneuerung der Straße E10 zwischen Kiruna und Kauppinen auf einer Länge von über 7 km. Das Projekt wurde als Pilot zur Verringerung des CO2-Ausstoßes ernannt. Die CO2-Emissionen sollen um 50 % reduziert werden. Das bis 2030 abgeschlossen Straßenbauprojekt, befasst sich darüber hinaus mit weiteren ökologischen Herausforderungen wie dem Schutz bestehender Lebensräume und der Wanderungsmuster der lokalen Tierwelt. Nachhaltige Verkehrsinfrastruktur in Deutschland Ramboll wurde von der Deutschen Bahn mit der Planung des Ausbaus eines der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Köln beauftragt. Das Projekt bildet das Rückgrat für den Ausbau des S-Bahn-Netzes in der Metropolregion und ist von entscheidender Bedeutung für die Anbindung des Ruhrgebiets an das nationale und internationale Schienennetz. Neues Kinderkrankenhaus in Cambridge Das Cambridge Children's Hospital im Vereinigten Königreich, das 2025 eröffnet werden soll, wird ein weltweit einzigartiges Krankenhaus sein, das sich um die körperliche und geistige Gesundheit von Kindern kümmert und gleichzeitig Spitzenforschung betreibt. Darüber hinaus will das Krankenhaus ein Vorbild bei der Verringerung des CO2-Ausstoßes sein und damit einen Beitrag zu einer sichereren und nachhaltigeren Zukunft für alle leisten. Das Krankenhaus soll klimaneutral gebaut werden. Ramboll wird im Rahmen dieses Projektes sämtliche Ingenieurleistungen für das Krankenhaus erbringen. Öffentliches Verkehrssystem in der finnischen Hauptstadtregion In Finnland wurde Ramboll mit der Planung und Durchführung der ersten Phase des City Rail Link in Espoo, eine der neuen Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnverbindung zwischen Helsinki und Turku, beauftragt. Die Espoo City Rail Link wird für die 1,5 Millionen Bewohnern im Großraum Helsinki eine schnelle, regelmäßige und nachhaltigere Transportmöglichkeiten bieten. Das Hochgeschwindigkeitsprojekt umfasst neue Brücken, vier Bahnhöfe und eine einladende Park-and-Ride-Anlage neben einem bestehenden Bahnhof. Grundstein für die ersten Energieinseln der Welt Die dänische Regierung hat sich verpflichtet, bis 2030 zwei Energieinseln in der Nord- und Ostsee zu errichten. Zusammen sollen sie 5 GW Strom liefern – genug, um fünf Millionen Haushalte in Dänemark und den Nachbarländern zu versorgen. Diese Kapazität könnte sich auf 13 GW erhöhen. Die künstliche Insel in der Nordsee befindet sich derzeit in der Ausschreibungsphase. Ramboll unterstützt das VindØ-Konsortium bei der Entwicklung eines umfassenden Masterplans, der auch das Potenzial für umfangreiche Power-to-X-Anlagen auf der Insel untersucht. Die Anlagen könnten Strom aus umliegenden Offshore-Windparks in grünen Wasserstoff und emissionsfreie Kraftstoffe umwandeln und in Sektoren wie der Schifffahrt eingesetzt werden. In der Ostsee wird auf der dänischen Insel Bornholm eine Energieinsel mit einer Leistung von 2-3 GW errichtet. Ramboll wurde von Energinet beauftragt, eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung für die nahe gelegenen Natura-2000-Schutzgebiete und die einheimische Tierwelt durchzuführen. In einem ähnlichen Projekt koordiniert Ramboll das Konsortium Bornholm Bunker Hub, um zu untersuchen, wie grüne Kraftstoffe vom Hafen Rønne auf Bornholm an Schiffe in der Ostsee geliefert werden könnten. Dies sind nur drei der mehr als 60 Power-to-X-Projekte, an denen Ramboll beteiligt ist.
Kennzahlen | 2021 | 2021 | 2020 |
Gewinn- und Verlustrechnung, Mio. DKK | EUR m | ||
Umsatzerlöse | 1,910.3 | 14,212.4 | 13,613.3 |
Netto-Projekterträge (NPR) | 1,584.1 | 11,786.0 | 11,133.6 |
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 142.9 | 1,063.4 | 911.1 |
Operatives Ergebnis vor von Goodwill-Abschreibungen, Marken- und Kundenverträgen (EBITA) | 114.1 | 848.7 | 681.8 |
Operativer Gewinn (EBIT) | 67.7 | 503.7 | 278.0 |
Gewinn vor Steuern | 63.2 | 470.0 | 246.0 |
Periodengewinn | 42.5 | 316.4 | 129.3 |
Bilanz | |||
Gesamtvermögen | 1,219.2 | 9,070.9 | 8,704.1 |
Eigenkapital, gesamt | 392.7 | 2,921.9 | 2,453.1 |
Verzinsliche Nettozahlungsmittel/(-schulden) | 121.3 | 902.2 | 510.5 |
Cashflow, Mio. DKK | |||
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 44.7 | 332.6 | 1,259.2 |
Investitionen in Sachanlagen, netto | (18.7) | (138.9) | (132.6) |
Freier Cashflow | 26.0 | 193.7 | 1,126.6 |
Akquisitionen von Unternehmen | (10.3) | (76.8) | (289.9) |
Mitarbeitende | |||
Anzahl der Mitarbeitenden, Ende des Berichtszeitraums | 16,685 | 15,896 | |
Anzahl der Vollzeitmitarbeiteräquivalente (FTEE) | 15,265 | 14,950 | |
Finanzkennzahlen in % | |||
Umsatzwachstum | 4.4 | (4.1) | |
Organisches Wachstum | 4.1 | (4.9) | |
Organisches Wachstum, Netto-Projektumsatz (NPR) | 5.2 | (2.7) | |
EBITDA-Marge | 7.5 | 6.7 | |
EBITA-Marge | 6.0 | 5.0 | |
EBIT-Marge | 3.5 | 2.0 | |
Rentabilität des investierten Kapitals (ROIC) | 19.0 | 15.4 | |
Eigenkapitalrendite (ROE) | 11.8 | 5.2 | |
Cash Conversion ratio | 48.3 | 194.7 | |
Eigenkapitalquote | 32.2 | 28.2 | |
Kennzahlen, Nachhaltigkeit | |||
CO2-Emissionen gesamt (Scope 1, 2 & 3)*, tCO2e | 16,170 | 20,539 | |
Geschlechterverteilung, Frauen/Männer, % | 35/65 | 35/65 | |
Gesamtrate der meldepflichtigen Ereignisse (TRIR) | 1.37 | 1.74 |