Jens-Peter Saul, CEO, Ramboll Group

9. März 2023

Ramboll konnte das stärkste organische Unternehmenswachstum seit über einem Jahrzehnt verzeichnen

Trotz der makroökonomischen Unsicherheit konnte Ramboll das beste organische Unternehmenswachstum seit über einem Jahrzehnt verzeichnen. Zudem besteht eine große Nachfrage bei erneuerbarer Energie mit Windkraft und Power-to-X-Lösungen, bei Wasserbelangen und Anpassungen an den Klimawandel, bei emissionsarmen Gebäuden und bei Beratung zur Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien. Besonders stark wuchs das Unternehmen in Großbritannien, Deutschland, Dänemark und Norwegen.

Jens-Peter Saul, President and Chief Executive Officer, member of Group Executive Board
Ein Jahr, nachdem wir von Ramboll eine neue Nachhaltigkeitsstrategie, die unseren vollen Einsatz erfordert, eingeführt haben, konnte unser weltweit tätiges Unternehmen für Architektur, Bauwesen und Beratung das beste organische Wachstum seit 14 Jahren verzeichnen.
  • Der Gesamtumsatz stieg um 12,6 % auf 16,0 Milliarden Dänische Kronen
  • Das organische Wachstum betrug 9,9 %
  • Der Konzerngewinn vor Firmenwertabschreibungen, Markenwertabschreibungen und Kundenstockabschreibungen (EBITA) stieg um 10 % auf 937 Millionen Dänische Kronen, was einer EBITA-Marge von 5,9 % entspricht. Diese ist geringfügig niedriger als im Vorjahr (6,0 %)
  • Der Auftragsbestand von Ramboll ist größer denn je und beläuft sich auf 7,9 Milliarden Dänische Kronen, was einem Anstieg von 8,8 % gegenüber Ende 2021 entspricht
Der Group CEO, Jens-Peter Saul, berichtet: „Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung im Jahr 2022. Besonders unser starkes Wachstum hat sämtliche Erwartungen übertroffen, nachdem wir bereits 2021 ein Rekordergebnis verzeichnen konnten. Wir haben es trotz Gegenwind in der Weltwirtschaft geschafft, unseren Bruttoumsatz auf eine zweistellige Prozentzahl wachsen zu lassen und erleben das stärkste organische Wachstum seit 14 Jahren. Dieses Wachstum war nur durch die hohe Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen und dem Engagement unserer fantastischen Mitarbeitenden möglich. Zudem erleben wir den höchsten Gewinn aller Zeiten, obwohl unsere Gewinnspanne etwas niedriger als letztes Jahr war.“
Wachstum im zweistelligen Prozentbereich bei Schlüsselmärkten, wo die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen groß ist
Besonders stark wuchsen wir in den Geschäftsbereichen Energie, Wasser und Gebäude- und Managementberatung, die alle ein organisches Wachstum im zweistelligen Prozentbereich verzeichneten. Auch in Großbritannien und Deutschland konnten wir mit über 20 % organischem Wachstum eine herausragende Leistung erzielen. Dänemark und Norwegen haben ebenfalls signifikant zum Wachstum des Unternehmens beigetragen.
„Überall auf unseren Märkten wünschen unsere Kund:innen sich immer vehementer nachhaltige Lösungen. Sie möchten ihre Wertschöpfungsketten dekarbonisieren und zu den globalen Zielen beim Klima- und Umweltschutz beitragen. Und genau das ist ein starker Wachstumstreiber für Ramboll. Eine besonders hohe Nachfrage erleben wir auf dem Markt für Dienstleistungen, im Bereich erneuerbare Energien mit Offshore-Windkraft und Power-to-X-Lösungen, bei Wasserbelangen, bei Anpassungen an den Klimawandel, bei kohlenstoffarmen Gebäuden und bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien für Kund:innen,“ erklärt Jens-Peter Saul und fährt dann fort:
„Dieses Jahrzehnt wird für die Welt entscheidend sein. Der Temperaturanstieg muss weltweit gebremst werden, und wir müssen die notwendigen Schritte in Richtung Klimaneutralität machen. Ich freue mich, dass die Welt diese Veränderungen dringlich fordert. Wir bekommen viele Anfragen zu grünen und nachhaltigen Lösungen auf der ganzen Welt. Sogar große Volkswirtschaftsvertreter setzen nun Maßnahmen zum Klimaschutz um. Die USA zum Beispiel investiert derzeit Milliarden in die grüne Industrie. Und kürzlich hat die EU ihre Pläne für einen eigenen Green Deal veröffentlicht, welcher die Wettbewerbsfähigkeit der klimaneutralen Industrie fördern und einen raschen Wandel hin zur Klimaneutralität unterstützen soll. Obwohl hohe Energiepreise, Probleme bei den Lieferketten und der tragische Krieg in der Ukraine weiterhin die Weltwirtschaft belasten, haben wir auch Grund zur Zuversicht hinsichtlich der gemeinsamen Anstrengungen zur Bekämpfung des dringendsten Problem unserer: Bis 2030 sollen die Emissionen weltweit halbiert werden, um eine katastrophale Klimaveränderung zu vermeiden.“
Durch unsere jahrzehntelange Erfahrung mit Nachhaltigkeit in verschiedenen Branchen und Märkten fühlen wir von Ramboll uns zutiefst verpflichtet, dieses Ziel zu erreichen, denn es ist gleichzeitig auch die größte Wachstumschance in der Geschichte von Ramboll. Nur dank unserer 17.500 Mitarbeitenden können wir den nachhaltigen Wandel so vorantreiben, wie wir das möchten. Daher unterstützen wir unsere Mitarbeitenden mit einer globalen Lerninitiative dabei, ihr Wissen über Nachhaltigkeit zu verbessern. Diese wurde letztes Jahr gestartet und allen Mitarbeitenden weltweit zur Verfügung gestellt. Besonders der Aufbau von Fachkompetenzzentren und tiefgreifendem Wissen darüber, wo wir globale Vorreiter entwickeln können, die sich voll und ganz für diese wichtige Agenda einsetzen, liegt uns am Herzen. Darüber hinaus suchen wir nach relevanten Unternehmen, um unsere strategische Wachstumsplattform insbesondere in den USA und Deutschland zu stärken", erklärt Jens-Peter Saul.
Auch für 2023 rechnet Ramboll weiterhin mit einem Wachstum und einem Gewinn, der den aus dem Jahr 2022 noch übertrifft.
Im Jahr 2022 neue strategische Projekte auf der ganzen Welt
Ramboll erhielt 2022 den Zuschlag für einige große Projekte in verschiedenen Bereichen und demonstrierte damit die Fähigkeit, für Kund:innen Mehrwert zu generieren, der durch Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft, Klimaresilienz und Biodiversität erreicht werden kann.
  • Die größte Kunststoffsortieranlage des Nordens in Dänemark – In Dänemark hat das norwegische Energieunternehmen Quantafuel Ramboll als Owner's Engineer für die innovative Kunststoffsortieranlage ausgewählt. Die Anlage wird bis Ende 2023 fertiggestellt. Mehr als 160.000 Tonnen Kunststoffabfall sollen für den Wiederverkauf und die Verarbeitung durch die mechanische und chemische Recyclingindustrie in saubere Stücke sortiert werden. Gemäß der OECD werden weltweit nur 9 % des Kunststoffabfalls recycelt, was die Abfallwirtschaft in entwickelten und aufstrebenden Volkswirtschaften zu einer dringenden Priorität macht.
  • Neugestaltung des Zentrums von Stockholm In Schweden gehört Ramboll zu einem integrierten Team, das für die Planung der Umgebung um den Hauptbahnhof von Stockholm ausgewählt wurde. Das Gebiet namens Central City wird aus sechs neuen gemischten Wohn-, Einzelhandels- und Büroblöcken bestehen sowie eine Erweiterung und Renovierung des originalen Hauptbahnhofs aus dem Jahre 1871 umfassen. Während des gesamten Projektentwurfs wurde besonders auf Nachhaltigkeit geachtet. Mehrere Verkehrsmittel werden in einem einzigen, integrierten Verkehrsknotenpunkt zusammengeführt. Der neue Stadtteil, der größtenteils über den bestehenden Gleisen gebaut wird, soll die umliegenden Straßen wieder miteinander verbinden und einen aktiven und sicheren öffentlichen Raum schaffen, der den Osten und den Westen der Stadt miteinander verbindet.
  • Eröffnung des Nationalmuseums in Oslo, Norwegen – Nach fast zehn Jahren Bauzeit wurde im Juni 2022 das Nationalmuseum in Oslo eröffnet. Von Beginn an waren wir von Ramboll als fachbereichsübergreifender Berater beteiligt und spielten eine Schlüsselrolle bei der Realisierung dieses erstklassigen Museums. Mit einer Ausstellungsfläche von 14.000 Quadratmetern kann das Museum rund 5.000 Objekte beherbergen und wird damit zum größten Museum im Norden. Das architektonisch markante Gebäude ist das Pilotprojekt des FutureBuilt-Programms von Norwegen. Im Vergleich zu aktuellen Baustandards sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 50 % reduziert werden.
  • Nachhaltiger Transport für Deutschland –In Deutschland wurde Ramboll gemeinsam mit seinen Projektpartner:innen von der Deutsche Bahn Netz AG beauftragt, die Aufrüstung von Bahnstrecken im Norden Deutschlands zu planen, um die stärkere Nachfrage beim Zugverkehr meistern zu können. Die gesamte Strecke von Hamburg nach Puttgarden wird teilweise auf zwei Gleise ausgebaut und elektrifiziert. Dazu kommen die Erneuerung und der Neubau mehrerer Brücken und Tunnel entlang der Strecke. Es handelt sich bei diesem Projekt um ein wichtiges Teilprojekt, welches die Fehmarnbeltquerung zwischen Dänemark und Deutschland ermöglichen soll, sowie um einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs in Deutschland.
  • Lebende Wellenbrecher für mehr Widerstandsfähigkeit der Küsten – Ramboll leitet in den USA das Projekt Living Breakwaters, ein innovatives grünes Küsteninfrastrukturprojekt. Es soll die Küstenlinie entlang der South Shore von Staten Island, New York, auf zukünftige Klimaveränderungen vorbereiten. Das Projekt zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit der Küste zu erhöhen, indem Austernhabitate mit Wellenbrechern wiederhergestellt werden. Die Austern dienen als Wasserfilter und verbessern die Wasserqualität, während sie auch dazu beitragen, das Risiko von Überschwemmungen zu reduzieren, indem sie die Wellenbrecher an Ort und Stelle halten und so die Küstenerosion reduzieren. Dabei ist Ramboll für die Supervision, Prüfung und Koordination der Planung und die Umsetzung des Projekts zuständig.
  • Klimaneutrale Arbeitsplätze in Großbritannien realisieren – In Großbritannien ist Ramboll für die Bautechnik und den Hochbau des Ev0-Gebäudes in Manchester zuständig. Es soll das Neubau-Bürogebäude mit den niedrigsten CO₂-Emissionen in ganz Großbritannien werden. Der Kern des Ev0 besteht aus einem Holzrahmen, der Kohlenstoff aus der Atmosphäre speichert. Durch die Implementierung eines Prozesses mit dem Namen Sequestrierung wird das Gebäude bei Konstruktion und Betrieb klimaneutral. Das Gebäude wurde gemäß den Anforderungen des UK Green Building Councils entworfen und wird voraussichtlich eines der betrieblich effizientesten Bürogebäude in Großbritannien sein. Die Betriebskosten werden um 58 % günstiger sein als bei einem traditionellen Neubau. 94 % des Energiebedarfs von Ev0 werden vor Ort erzeugt. Durch den Einsatz von kohlenstoffarmem Beton und einem Holzrahmen wurde Embodied Carbon bereits vorab auf etwa 500 kg CO₂e/m² reduziert. Die umfangreiche Nutzung von Holz im Gebäudebau trägt dazu bei, etwa 4.000 Tonnen CO₂e zu speichern.
  • Altes Industriegebiet erlebt Wandel zu einem nachhaltigen Viertel mit Kreislaufwirtschaft – In Finnland verwandelt Ramboll zusammen mit der Stadt Espoo ein altes Industrie- und Logistikviertel in ein nachhaltiges Viertel mit Kreislaufwirtschaft, in dem die mindestens 14.000 Einwohner Anreize erhalten sollen, um vorwiegend zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren. Die CO₂-Emissionen sollen laut Wunsch der Kera Community im Vergleich zu herkömmlichen Stadtteilen halbiert werden. Ramboll trägt bereits viele Jahre lang zur Entwicklung von Kera bei. 2022 wurden wir für die Bauvorbereitung von Straßenflächen und die kommunalen Bauarbeiten für das Viertel ausgewählt, die auch vier Eisenbahnlinien und drei Fußgängerbrücken umfassen. Die Entwürfe bringen die neuen Tagesstätten und Schulen, Sport- und Erholungsstätten sowie neue und wiederverwendete Wohngebäude näher zueinander.

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