Kevin Smith
21. Februar 2023
Städte mithilfe der Natur für extremes Wetter wappnen
Vier von fünf Städten weltweit sind durch extreme Wetterbedingungen gefährdet. Die Natur dient als bewährte erste Verteidigungslinie, um Städte anzupassen und ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken.
Die Erwärmung unseres Planeten hat zur Folge, dass Gemeinden auf der ganzen Welt in Zukunft mit mehr extremen Wetterereignissen konfrontiert sein werden. Ramboll arbeitet mit Städten auf der ganzen Welt zusammen, um die Wirksamkeit von naturbasierten Lösungen für die Klimaanpassung zu demonstrieren. Drei Beispiele sind besonders hervorzuheben.
In Kopenhagen half Ramboll bei der Neugestaltung von Remisparken, einem übersehenen städtischen Gebiet, das nun Gestaltungselemente zur Klimaanpassung, üppige Natur und Aktivitäten im Freien in die Gemeinde integriert. Das 35.000 Quadratmeter große Areal umfasst ein natürlich anmutendes Rückhaltebecken, das die Artenvielfalt fördert und überschüssiges Wasser bei Wolkenbrüchen auffängt. Zu den herausragenden Merkmalen gehören ein 2.000 Kubikmeter fassender Graben, der sich über die gesamte Länge des Parks erstreckt, ein erhöhter Spazierweg für Besucher und ein Skatepark.
Der längste Skatepark der Welt dient gleichzeitig als Hochwasserschutz
Im nahegelegenen Høje Taastrup in der dänischen Hauptstadtregion schufen unsere Expert:innen nicht nur schöne Erholungsräume, sondern halfen auch dabei, das Regenwasserabflusssystem des Gebiets als den längsten Skatepark der Welt zu tarnen. Das Regenwasser fließt durch Biorückhalteanlagen, den Skatepark und weiter zu einem Teich. Das gesammelte Regenwasser dient dann der Bewässerung des umliegenden Parks. Bei starken Regenfällen wird überschüssiges Regenwasser aus dem Teich in den Skatepark geleitet, der als Rückhaltebecken für die künftige Wasserwirtschaft der Gemeinde dient.
Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Küsten mit einheimischen Austernkolonien
Auf der anderen Seite des Atlantiks, in New York City, leitete Ramboll das Baumanagement für das 700 m lange Living Breakwaters-Projekt, um Erosion zu verhindern und die Küste von Staten Island vor Sturmschäden, großen Wellen und Überschwemmungen zu schützen.
Die Wellenbrecher sind mit einer äußeren Schicht aus ökologisch verbesserten Betonpanzern versehen, die die Wasserqualität verbessern und Lebensräume für Meeresflora und -fauna wiederherstellen, darunter auch die einst einheimischen Austern, die aufgrund von Umweltschäden verschwunden sind. Die Austern filtern das Wasser und verbessern die Wasserqualität, während sie die Wellenbrecher an Ort und Stelle halten. Das Projekt ist auch ein Schritt nach vorn für die Gemeinde, nachdem der Hurrikan Sandy 2012 die Küste von Staten Island, Unternehmen, Häuser und Menschenleben zerstört hat.
Naturnahe Lösungen schaffen vielfältigen Nutzen
"Grüne Infrastrukturprojekte sind effektiver und in der Regel billiger zu bauen als herkömmliche graue Infrastrukturprojekte. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis sie zur Norm werden", sagt Kevin Smith, Senior Construction Manager bei Living Breakwaters.
"Bis zum Ende des Jahrzehnts werden wir viele weitere Projekte wie dieses verwirklicht sehen. Die Vorteile eines solchen Projekts werden für sich selbst sprechen und sicherlich auch andere Kommunen dazu inspirieren, sich für ähnliche naturbasierte Lösungen einzusetzen", fügt er hinzu.
Naturbasierte Lösungen tragen nicht nur zum Schutz und zur Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme und der Artenvielfalt bei, sondern bieten auch Vorteile wie grüne Arbeitsplätze, Widerstandsfähigkeit gegen Naturkatastrophen, eine bessere öffentliche Gesundheit und die Schaffung neuer Erholungsgebiete für lokale Gemeinschaften.
Möchten Sie mehr über naturbasierte Lösungen erfahren? Kontaktieren Sie Kevin Smith, Projektleiter bei Ramboll.