Den Ausbau von grüner Energie konsequent vorantreiben

Aktuell arbeiten wir an ambitionierten Lösungen für die ersten Energieinseln der Welt – eine neue wichtige Phase für die grüne Energiewende beginnt.
Concept of VindØ energy island in the North Sea
Lange prägten Machbarkeitsstudien die deutsche Wasserstoffwirtschaft, langwierige Genehmigungsverfahren für die Implementierung der komplexen Technologie verlangsamten den Marktdurchbruch. Doch klar ist, dass der Energieträger Wasserstoff essenziell ist, um die Lücke zu einer nachhaltigen Zukunft zu schließen.
Das Projekt Wasserstoffzentrum Hamm hat den Schritt von der Potenzialanalyse in die Umsetzung geschafft. Die Planung und Errichtung der ersten kommunalen Gemeinschafts-Elektrolyseanlage in der Region Hamm, begleitet durch Ramboll, ist ein Meilenstein für die Region und ihre kommunalen Partner in Nordrhein-Westfalen. In einer Machbarkeitsstudie wurde bereits die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens geprüft und die Lage auf dem Gelände des „Trianel Gaskraftwerk Hamm“ als optimaler Standort für eine erste Elektrolyseanlage identifiziert.
Lesen Sie hier die Studie: WZH Machbarkeitsstudie (trianel.com)
Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Entwickler und Energieversorgern in der Region
Für die Realisierung dieses wichtigen Wasserstofferzeugungsprojektes wurde Ramboll mit der Grundlagenermittlung, Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung beauftragt. Für die sich anschließenden Planungsphasen – Ausführungsplanung, Begleitung der Ausschreibung & Vergabe bis hin zur Inbetriebnahme des Elektrolyseurs – sind die vertraglichen Weichen für Ramboll bereits gestellt. Wird die Genehmigung seitens örtlicher Behörden erteilt, kann das Konsortium die weitere Unterstützung durch Ramboll entsprechend auslösen.
Auftraggeber ist die Wasserstoffzentrum Hamm GmbH & Co. KG, die von den beiden Projektinitiatoren, den Stadtwerken Hamm und Trianel sowie den Dortmunder Stadtwerken (DSW21) und den Stadtwerken Bochum getragen wird.
Die Anlage entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Trianel Gaskraftwerk Hamm mit einer Leistung von 900 MW. Der Standort eignet sich insbesondere durch Synergien im Bereich Infrastruktur und Betriebsführung. Nach derzeitigem Planungsstand soll die Anlage bei 4.000 Volllaststunden ca. 1.500 Tonnen grünen Wasserstoff jährlich liefern.
Wasserstoff als alternativer Antrieb für den regionalen Nahverkehr
Ein Großteil dieses produzierten Wasserstoffs ist für den Einsatz als klimaneutraler Energieträger im ÖPNV der Stadtwerke Hamm, der Stadtwerke Bochum und der Dortmunder Stadtwerke sowie die lokale Industrie vorgesehen. Dafür prüfen die Stadtwerke Hamm bereits heute den Bau von H2-Tankstellen für ihre Busse und Abfallfahrzeuge.
„Wir freuen uns, mit diesem Projekt gemeinsam mit dem Wasserstoffzentrum Hamm und weiteren Projektbeteiligten die Energiewende weiter voranzutreiben und grünen Wasserstoff als klimafreundliche Alternative zu konventionellen Energieträgern in Deutschland zu etablieren“,
sagt Christin Herber, Head of Department Energy Systems bei Ramboll Deutschland, und macht noch einmal die Dringlichkeit der schnellen Umsetzung solcher Projekte deutlich:
„Die Uhr tickt! Daher sind Projekte wie dieses entscheidend, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 möglichst vorzeitig zu erreichen und gleichzeitig den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht nur technisch im Transformationsprozess zu begleiten“. „Mit Ramboll haben wir einen erfahrenen Partner an unserer Seite, der international bereits viele Wasserstoffprojekte realisiert hat. Gebündelt mit unserer Expertise in der Entwicklung von Innovationsprojekten können wir einen wichtigen Beitrag zum kommunalen Wasserstoff-Hochlauf leisten und die Nutzung dieser nachhaltigen Zukunftstechnologie in NRW weiter ausbauen“, stellt Tobias Grosser, Projektleiter bei Trianel, fest.
Das Projekt ist eines der ersten seiner Art und Größe in Nordrhein-Westfalen.
Sollten die Genehmigungen zeitnah erteilt und der Bau der Anlage rechtzeitig vergeben werden, könnte die Anlage im Optimalfall schon 2025 in Betrieb gehen.
In den flachen, windigen Gewässern der Nordsee in Europa herrschen ideale Bedingungen für Offshore-Windenergie.
Laut Wind Europe wird es bis 2030 in Nordeuropa möglich sein, 600 Gigawatt Offshore-Windenergie zu erzeugen. Diese Leistung verdoppelt das Gesamtziel der Europäischen Union bis 2050.
Bereits jetzt sind ehrgeizige Arbeiten im Gange, um dieses Potenzial zu erschließen: Mit zwei Energieinseln in der dänischen Nordsee und der Ostsee, deren Gesamtkapazität bis zu 12 GW beträgt. Ramboll ist hier ein wichtiger Partner für den dänischen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Energinet und hilft bei der Entwicklung beider Energieinseln.
Der nächste Schritt in Richtung grüne Energiewende
Die Energieinsel in der Nordsee ist die erste ihrer Art weltweit. Voraussichtlich wird sie das größte Infrastrukturprojekt in der Geschichte Dänemarks sein.
Sie befindet sich etwa 80 Kilometer vor der Westküste Dänemarks und wird zunächst 3-4 GW erneuerbare Energie liefern. Später ist ein Ausbau auf 10 GW geplant. Die Gesamtfläche der Energieinsel wird voraussichtlich 18.000 Quadratmeter betragen. Das entspricht der Größe von rund 18 Fußballfeldern.
Das VindØ-Konsortium hat eines der besten Angebote für die Nordsee-Energieinsel abgegeben. Ramboll unterstützt das Konsortium dabei, die Möglichkeiten für die Entwicklung großer Power-to-X-Anlagen auf der Insel abzuschätzen und zu bewerten.
Neue Herausforderungen bewältigen und Möglichkeiten nutzen
Bei den anfänglichen Studien hat Ramboll das Konsortium ebenfalls unterstützt. Diese sollten folgende Fragen klären:
  • Wie kann die Lebensqualität der Arbeiter auf der künstlichen Insel verbessert werden?
  • Wie kann die Überschusswärme von Power-to-X-Systemen für ein kohlenstoffarmes Fernwärmesystem genutzt werden?
  • Wie kann die Hafenanlage als Drehpunkt für die umwelttechnische Überwachung von Schiffen genutzt werden?
Für die an der dänischen Insel Bornholm gelegene Ostsee-Energieinsel führte Ramboll eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung für die nahe gelegenen Natura-2000-Schutzgebiete und die Tierwelt vor Ort durch, um sicherzustellen, dass die Artenvielfalt durch das Projekt nicht negativ beeinflusst wird.
Energieinseln gehören zu einem umfangreichen Konzept
wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, müssen bis 2050 alle Energiesektoren in Europa dekarbonisiert werden. Dazu ist eine weitreichende Umstellung auf erneuerbare Energien notwendig. Laut Energinet muss die Gesamtproduktion erneuerbarer Energien für die Abdeckung des zukünftigen Bedarfs um das Fünffache steigen.
Um so viel Energie an Verbraucher und Industrie liefern zu können, ist eine umfassende Überholung des Stromnetzes erforderlich. In Dänemark erhielt Ramboll von Energinet den Zuschlag für einen Rahmenvertrag im Wert von 50 Millionen Euro. 100 Transformatorstationen im ganzen Land sollen modernisiert und ausgebaut werden.
„Wir sind begeistert, dass wir den Zuschlag für diesen Rahmenvertrag erhalten haben und unsere Zusammenarbeit mit Energinet ausbauen können“, berichtet John Ammentorp, Leiter des Geschäftsbereichs Energie in Dänemark.
„Und wir sind stolz darauf, dass wir etwas dazu beitragen können, dass stets ausreichend grüner Strom aus unseren Steckdosen kommt – sowohl zu Hause als auch in der Industrie. Denn das trägt auch zur Widerstandsfähigkeit des dänischen Energiesystems bei“, fügt er hinzu.
Zur selben Zeit hat Ramboll den Zuschlag für ein weiteres Projekt von Energinet bekommen. Es geht um die Entwicklung eines Konzepts für die elektrische Infrastruktur der Nordsee-Energieinsel. Darüber hinaus ist Ramboll für die Vermessung und Empfehlung möglicher Unterwasserkabeltrassen für die Bornholm-Energieinsel verantwortlich.