Kai 16, Göteborg

Beim Kai 16 (Pier 16) handelt es sich um einen neuen Meilenstein beim Wohnbau in der zweitgrößten Stadt Schwedens, Göteborg. Göteborg liegt genau an der Mündung des Flusses Gota ins Kattegat. Hier befindet sich auch der größte Hafen Skandinaviens.
Gøteborgs nye bæredygtighedsikon Kaj 16, tegnet af Dorte Mandrup og med Rambøll som rådgivende ingeniør på konstruktioner og geoteknik.
Am Flussufer wurde dieses 37.500 Quadratmeter große Projekt realisiert. Beim Kai 16 war es wichtig, die Entwicklung der weitläufigeren Nachbarschaft miteinzubeziehen. Das Gebiet mit dem Namen Lilla Bommen wird ein komplettes Makeover erhalten. Ein neues Straßennetz soll das Hafengebiet und die Kais zugänglich machen. Arbeitsplätze und Wohneinheiten für rund 25.000 Menschen sind nach der Fertigstellung in diesem Gebiet verfügbar.
Unser Kunde Vasakronan gehört zu den größten Immobilienunternehmen Schwedens. Ihm gehören 168 Immobilien mit insgesamt 2,4 Millionen Quadratmetern Fläche. Vasakronan möchte bis 2030 eine völlig klimaneutrale Wertschöpfungskette realisieren.
Für das Projekt Kai 16 arbeitet Ramboll mit den Architekten von Dorte Mandrup A/S und Bisgaard Landscape zusammen.
Hybride Lösung
Eine Herausforderung für das Projektteam war das ehrgeizige Kohlenstoffprofil. Dieses sah auch die Wiederverwendung von Baumaterialien aus bestehenden Gebäuden sowie Gebäude und Fassaden aus Brettschichtholz vor. Das Bauwerk wird die LEED-Zertifizierung in Platin erhalten.
Bei diesem Projekt wird auch eine Fallstudie möglich, die zeigt, wie stark wir uns bei Brettschichtholzbauten weiterentwickelt haben. Ursprünglich wollten die Entwickler, dass das gesamte Gebäude aus Brettschichtholz errichtet wird. Die Ingenieur:innen von Ramboll aber zeigten, wie eine hybride Lösung noch mehr Vorteile bringen kann.
„Wir erstellten für Kai 16 zehn verschiedene Modelle aus unterschiedlichen Materialien. So konnten wir den CO₂-Fußabdruck jedes Modells (herkömmlicher Betonbau, Stahlbau usw.) bewerten. Dabei fanden wir heraus, dass jenes Modell, welches laut Meinung der Entwickler am nachhaltigsten sein sollte – nämlich ein Gebäude ausschließlich aus Brettschichtholz – nicht so gut abschnitt wie ein Hybridgebäude“, erklärt Riccardo Pedroni, Geschäftspartner und Brettschichtholzexperte beim Projekt Kai 16.
Das Team hatte die beste Lösung gefunden: Beton für den Kern und die Stockwerke, Brettschichtholz für den übrigen Aufbau mit Trägern, Stützen und Platten. Ein Kern aus Brettschichtholz wäre zu groß geworden, sodass die Materialien nicht effizient genutzt worden wären.
Die Ergebnisse untermauerten zudem eine jüngste Studie von Ramboll, bei der sämtliche eigenen Brettschichtholzprojekte auf der ganzen Welt auf dem Prüfstand waren. Diese besagte, dass bei Bauten über einer bestimmten Höhe Hybridgebäude bessere Ergebnisse erzielten.
„Bei Gebäuden bis 15 oder sogar 20 Stockwerken kann Brettschichtholz hervorragend eingesetzt werden. Über dieser Höhe aber sind meist andere Materialien besser geeignet. Es muss jeweils eine individuelle Lösung gefunden werden“, erläutert Frank Schwartz, Head of Department & Spearhead Director, High-Rise Buildings Dänemark.
Die Materialien des ursprünglichen Gebäudes konnten beim Kai 16 wiederverwendet werden. So konnten der CO₂-Fußabdruck und die natürlichen Schwachpunkte bei Gebäuden mit Brettschichtholz reduziert werden.
„Das bestehende, leicht heruntergekommene Betongebäude aus den 1960er-Jahren haben wir abgerissen. Der Beton wurde von der Bewehrung getrennt und für die neue Betonmischung für Keller und Kern wiederverwendet“, erklärt Frank Schwartz.
„Außerdem planen wir, kleine recycelte Zuschlagstoffe auf der Betondecke einzusetzen, um Akustik und Vibrationsverhalten des Decks zu verbessern. Auf diese Weise vermeiden wir auch, dass nasser Beton auf das Brettschichtholz gelangt und verbessern so einen der Schwachpunkte bei Brettschichtholzbauten."
„Gebäude können wir aus Brettschichtholz, Stahl, Beton oder in 200 verschiedenen Hybridformen errichten. Indem wir unsere Daten nutzen und Modelle für verschiedene Lösungen erstellen, können wir sicherstellen, dass das fertige Gebäude eine Bereicherung für den jeweiligen Standort ist“, fügt er hinzu.

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