Shira de Bourbon Parme, Christine Lunde Rasmussen

30. Juni 2025

Städte neu denken – mit sozialem Wohlergehen im Mittelpunkt

Die urbane Agenda steht unter Druck: Klimakrise, wachsende Ungleichheit und rasante Urbanisierung stellen Städte vor große Herausforderungen. Wie können wir soziales Wohlergehen stärker in die Gestaltung urbaner Quartiere einbinden? C40 Städte und Ramboll erkunden in einer strategischen Partnerschaft neue Wege.

Weg am Wasser

Angesichts wachsender sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Risiken sind Städte gefordert, neue resiliente Ansätze zu entwickeln – mit einem klaren Fokus auf Mensch und Umwelt. Eine neue Partnerschaft zwischen C40 Cities und der Ramboll Foundation, gemeinsam mit Expert:innen von Ramboll, verfolgt genau dieses Ziel. Die Partnerschaft stellt praxisnahe Werkzeuge bereit, die Stadtverantwortliche, Kommunen, Entwickler und Investoren dabei unterstützen, Stadtquartiere zu gestalten, in denen Gemeinschaften geschützt sind und trotz Veränderungen gedeihen können.

Vom Buzzword zur Blaupause

Der Begriff „Resilienz“ wird oft überstrapaziert und wirkt manchmal wie ein Buzzword. Ramboll verfügt jedoch über umfangreiche Erfahrung darin, umsetzbare und systemische Ansätze zur Resilienz zu entwickeln, die alle Menschen mit einbeziehen. Resiliente Gesellschaften zeichnen sich durch vielfältige, integrierte Fähigkeiten aus, die soziale und materielle Verwundbarkeiten reduzieren, wichtige Dienstleistungen auch während extremer Klimaereignisse aufrechterhalten und das Wohlergehen aller Gemeinschaften schützen.

Eine zentrale Dimension von Resilienz ist der Fokus auf die Menschen: Soziales Wohlergehen steht im Zentrum der Systeme und sorgt für Lebensqualität sowie gesellschaftlichen Zusammenhalt – für und mit allen. Einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung dieser Agenda leistet das Social Wellbeing Toolkit, das C40 Cities und Ramboll gemeinsam entwickelt haben.

Das Toolkit unterstützt Städte dabei, ihre Gemeinschaften zu stärken, indem es soziales Wohlergehen in die Stadtplanung integriert und praxisnahe Ressourcen bereitstellt, die soziale Ziele in den Mittelpunkt einer klimaresilienten Stadtentwicklung stellen.

Das Toolkit wurde im Rahmen von Pilotprojekten in Kopenhagen (Dänemark) und Warschau (Polen) entwickelt und bietet eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Einbindung des Wohlbefindens in die Stadtplanung. Es hilft Stadtverwaltungen, Planern und Projektleitern dabei, von abstrakten Zielen zu messbaren Ergebnissen zu gelangen und sicherzustellen, dass Klimaschutzmaßnahmen auch zu Gerechtigkeit, Integration und verbesserter Lebensqualität führen.

"Das Toolkit bietet einen klaren, integrierten Rahmen, der das soziale Wohlergehen in den Mittelpunkt städtischer Projekte stellt und die Städte in die Lage versetzt, integrativere und nachhaltigere Räume zu schaffen, die sowohl den Menschen als auch dem Planeten zugute kommen", sagt Helene Chartier, Direktorin für Stadtplanung und Design bei C40 Cities.

Was ist das Social Wellbeing Toolkit?

Das kostenlose Toolkit wurde von C40 Cities und Ramboll mit Unterstützung der Ramboll Foundation entwickelt und hilft Stadtverwaltungen, Planern und Interessenvertretern, soziales Wohlergehen in jeder Phase der Quartiersentwicklung zu berücksichtigen.

Es umfasst:

  • Einen praxisnahen Leitfaden mit zentralen Prinzipien und einem menschenzentrierten Ansatz
  • Ein Arbeitsbuch mit Vorlagen und einem klar strukturierten 6-Schritte-Prozess zur Entwicklung einer projektspezifischen Theory of Change
  • Erfahrungen aus der Praxis – mit Pilotprojekten in Kopenhagen und Warschau als anschauliche Beispiele
Resilienz beginnt in der Nachbarschaft

Durch Initiativen wie das C40-Programm "Green and Thriving Neighbourhoods" (Green and Thriving Neighbourhoods - C40 Cities) entsteht ein neues Modell für die urbane Transformation, das Nachbarschaften als dynamische Systeme betrachtet und ihre Fähigkeit zur Anpassung, Erholung und Transformation in den Vordergrund stellt. Von 15-Minuten-Städten bis hin zu kompletten Stadtvierteln stellen diese Modelle die Gesundheit der Menschen und des Planeten in den Vordergrund und verlagern die Klimaschutzmaßnahmen über Kohlenstoffemissionen und Energieverbrauch hinaus auf Zugänglichkeit und Integration, soziale Infrastrukturen und Netzwerke sowie die Lebensqualität in lokalen städtischen Gemeinschaften.

"Der nachhaltige Wandel unserer Städte hat das Potenzial, Gesundheit, Gerechtigkeit und sozialen Zusammenhalt zu verbessern", sagt Christine Lunde Rasmussen, Global Head of Society Impact & Policy bei Ramboll. "Das kann jedoch nur gelingen, wenn Städte mit praktischen Werkzeugen und gemeinsamen Rahmenwerken ausgestattet sind, die Wohlergehen in jeden Schritt des Prozesses integrieren – und es ihnen ermöglichen, ergebnisorientiert zu arbeiten, Fortschritte datenbasiert zu verfolgen und einen strategischen Dialog zwischen Stadtentscheidern, Investoren und Bürger:innen zu fördern."

Das Social Wellbeing Toolkit basiert auf dem Ansatz der „Grünen und lebendigen Quartiere“ und erfüllt genau diese Anforderungen. Es hilft Städten und urbanen Fachleuten, gemeinsam kontextspezifische Definitionen von Wohlergehen zu entwickeln, Wohlergehensziele in die Projektplanung zu integrieren und den Fortschritt über die Zeit zu verfolgen. So unterstützt das Toolkit einen gerechteren und inklusiveren Wandel, bei dem Quartiere nicht nur widerstandsfähiger, sondern auch gerechter und empowernder für die Menschen vor Ort werden.

Vertrauen schaffen, Kapazitäten aufbauen

Resiliente Gesellschaften brauchen verteilte Formen der Governance und kooperative Prozesse der Mitgestaltung, die lokale Stimmen, geteilte Verantwortung und sektorübergreifende Zusammenarbeit einbeziehen. Deshalb legen viele der heute fortschrittlichsten urbanen Initiativen ebenso großen Wert auf inklusive Prozesse wie auf technische Lösungen – und sorgen dafür, dass besonders verletzliche Menschen in den Gemeinschaften ihre Erfahrungen und ihr lokales Wissen einbringen können, um eine gerechtere Zukunft mitzugestalten.

Resiliente Quartiere entstehen zwar nicht über Nacht, doch mit den richtigen Werkzeugen, Partnerschaften und einer passenden Haltung sind sie absolut erreichbar.

Download des Toolkits zum sozialen Wohlbefinden

Ramboll verfügt über Erfahrung in der Entwicklung umsetzbarer, systemischer und inklusiver Resilienzansätze. Resiliente Gesellschaften zeichnen sich durch vielfältige und integrierte Fähigkeiten aus, die soziale und materielle Verwundbarkeiten reduzieren, wichtige Dienstleistungen auch während extremer Klimaereignisse kontinuierlich sicherstellen und das Wohlergehen aller Gemeinschaften schützen.

Schira de Bourbon Parme
Leitender Berater

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    Global Service Lead, Societal Impacts & Policy

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