A. Pekala, E. Nikolai Udbye, E. Ravn Nielsen, P. M. Lehmann, A. Laugwitz
6. Februar 2024
Grüner Wasserstoff – wo liegt sein größtes Potenzial für die Dekarbonisierung?
Grüner Wasserstoff wird oft als zentraler Dekarbonisierungsbaustein vieler Bereiche des Energie- und Verkehrssektors beschrieben. Prinzipiell ist Wasserstoff ein Energieträger, der für die Sicherung der Energieversorgung eingesetzt werden kann. Allerdings nur, wenn er mit erneuerbaren Energien hergestellt wird und aus nachhaltigen Wasserquellen stammt. Denn seine Herstellung ist enorm energieintensiv. Um Skalen- und Kostenvorteile zu erzielen und ein sinnvolles Investitionsmodell zu entwickeln, muss man genau untersuchen, wo und wie diese Technologie am effizientesten eingesetzt werden kann.
Wachsender Bedarf an grünem Wasserstoff
- Senkung des Energieverbrauchs durch Verringerung energieintensiver Aktivitäten, die vermieden oder eingegrenzt werden können.
- Optimierung (Steigerung der Energieeffizienz und Verbesserung bestehender Systeme)
- Elektrifizierung aus grünen Stromquellen
- Grüne Kraftstoffe (einschließlich Wasserstoff, E-Fuels und Biokraftstoffe)
- Maßnahmen wie Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) oder andere Entnahmetechnologien.
- Wasserstoff aufgrund seiner chemischen Eigenschaften direkt genutzt werden kann (z. B. als Reduktionsmittel und als Rohstoff in der Stahlherstellung, als Rohstoff für Düngemittel, in Raffinerien und in der Chemie)
- Wasserstoff oder Derivate aufgrund ihrer Energiedichte oder Portabilität eingesetzt werden können, wie z.B. als Kraftstoff im Verkehr oder in der Energiespeicherung
„In Deutschland findet gerade ein paralleler Ausstieg aus Atom- und Kohlekraft statt. Wir müssen daher grünen Wasserstoff und andere alternative Energieträger schneller als andere Länder etablieren, um die Energiesysteme zu stabilisieren."
"Wasserstoff ist kein Allheilmittel, mit dem alle zukünftigen Herausforderungen der globalen Erwärmung bewältigt und genügend CO2-Emissionen eingespart werden können. Die direkte Elektrifizierung wird in vielen Fällen die Hauptlösung für eine Dekarbonisierung sein. Grüner Wasserstoff und E-Fuels werden ab 2030 und darüber hinaus die Technologie der Wahl für schwer elektrifizierbare Sektoren sein."
"In einem Industrieland wie Deutschland müssen wir die Bewertung von grünem Wasserstoff an dem abzusehenden großen Bedarf ausrichten. Wir brauchen Power-to-X Technologien für die Produktion von Wasserstoff vor Ort. Gleichzeitig müssen wir aber eine solide Infrastruktur und eine Wasserstoffkernnetz ausbauen, um den grünen Energieträger in großem Stil aus Nachbarländern mit Produktionsüberschuss wie Dänemark importieren zu können“.
Kontakt
Alexander Kotschi
Country Market Director, Energy Germany
+49 172 1359348
Pierre Lehmann
Head of Hydrogen Projects and Power to X
+49 1525 3210429
Alexander Laugwitz
Senior Chief Consultant, Energy Germany
+49 173 7981642